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St.-Johannes-Hospital Dortmund implantiert neue Herzklappe

St.-Johannes-Hospital Dortmund implantiert weltweit erstmalig nach Zulassung neue Herzklappe
Studie zu ACURATE neo2 wurde bereits im JoHo geleitet

 

Dortmund, 02.10.2020 – Chefarzt Prof. Dr. Helge Möllmann war bereits Studienleiter der weltweit ersten Studie, die die neue Aortenklappe in der Zulassungsstudie untersucht hat. Wirksamkeit und Sicherheit sind abschließend bewiesen, so dass nun erste Patienten im JoHo mit großem Erfolg versorgt wurden.


Renate B., 82 Jahre, litt unter Atemnot schon bei leichter Belastung und einmal war die Patientin sogar schon ohne Vorwarnung kurz ohnmächtig geworden. Dies schränkte natürlich die Lebensqualität deutlich ein und hielt sie von Aktivitäten fern. Sie entschied sich auf Anraten von Professor Helge Möllmann, Chefarzt der Klinik für Innere Medizin I, für den Einsatz der neuen Aortenklappe, die minimal-invasiv durch Kathetertechnik eingesetzt werden kann. Das neue System war passgenau für sie geeignet: Acurate Neo2 heißt die Herzklappenprothese, die nun die Funktion der kaputten eigenen Herzklappe übernimmt. „Ich bin sehr überrascht, wie komplikationslos und schnell die Behandlung im JoHo funktioniert hat. Die OP habe ich machen lassen, weil ich meine Familie liebe und ich noch lange Zeit für sie da sein möchte. Ich blicke jetzt hoffnungsvoll in die Zukunft“, lacht sie wenige Tage nach dem Eingriff.


Doch wie funktioniert solch ein Einsatz? Prof. Möllmann erklärt die Erkrankung und das Therapieverfahren so: „Mit zunehmendem Alter kann es zu einer Verkalkung der Segel der Herzklappe führen, was das Öffnen und Schließen der Klappe beeinträchtigt. Die sogenannte Aortenklappenstenose ist die häufigste Herzklappenerkrankung. Dabei handelt es sich um eine krankhafte Verengung der Herzklappe am Übergang vom Herzen zur großen Hauptschlagader, die zu einer schweren Herzschwäche führen kann. Das TAVI-Verfahren, bei dem über einen Spezialkatheter eine neue Aortenklappe über die Oberschenkelarterie bis zum Herz vorgebracht und dort implantiert wird, hat sich inzwischen als schonendere Therapieoption etabliert,“ so Möllmann.

 

Die Vorteile liegen auf der Hand, denn die kurze Dauer des Eingriffs, das Fehlen einer Vollnarkose und die im Vergleich zu einer Operation am offenen Herzen deutlich niedrigere Belastung für den Patienten bedeutet, dass diese häufig schon wenige Tage nach der Implantation das Krankenhaus wieder verlassen können. So wird Renate B. nach wenigen Tagen bereits wieder zuhause ihren gewohnten Dingen nachgehen können.

 

Kathetergeführte Herzklappen-Eingriffe werden im Herzteam des St.-Johannes-Hospitals über 750 Mal pro Jahr vorgenommen. Was ist so neu an diesem System Acurate neo2? „Dieses TAVI-System hat unter anderem ein neues Dichtungssystem, das sich auch komplexen anatomischen Bedingungen anpassen kann und damit noch deutlich komplikationsloser ist“, weiß Prof. Möllmann.

 

Bildunterzeile (JoHo): Renate B. freut sich über die neue Lebensqualität dank Einsatzes der Herzklappe. Mit im Bild ist der Chefarzt der Kardiologie im JoHo Prof. Dr. Helge Möllmann.

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