Klinik für Innere Medizin

Hämatologie - Klinik für Innere Medizin II - St.-Johannes-Hospital Dortmund
Allgemeine Innere Medizin, Onkologie, Hämatologie, Diabetologie,Palliativmedizin, Gastroenterologie
Hämatologie - Klinik für Innere Medizin II - St.-Johannes-Hospital Dortmund
Hämatologie - Klinik für Innere Medizin II - St.-Johannes-Hospital Dortmund
Hämatologie - Klinik für Innere Medizin II - St.-Johannes-Hospital Dortmund
Hämatologie - Klinik für Innere Medizin II - St.-Johannes-Hospital Dortmund

Allg. Innere Medizin, Hämatologie, Onkologie, Blutstammzelltransplantation, Gastroenterologie, Palliativmedizin

Hämatologie

Die Diagnose Krebs oder eine andere schwerwiegende Erkrankung ist für die meisten Betroffenen ein Schock, der das Leben von heute auf morgen verändert. Ängste und Sorgen mischen sich mit dem Gefühl der Hilflosigkeit und vielen Fragen: Kann ich geheilt werden? Welche Therapie ist die beste für mich? Werde ich Schmerzen haben? In dieser Zeit benötigen Sie exzellente Medizin, viele Informationen und bestmögliche persönliche Unterstützung. Diese drei Anker bieten wir Ihnen in unserer Klinik.

Wir behandeln Patienten mit allen Krebserkrankungen sowie Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems nach den aktuellen Behandlungsstandards. Wir sind Mitglied in zahlreichen großen internationalen Studiengruppen, sodass wir Ihnen die neuesten Medikamente und Therapieverfahren anbieten können. Zudem prüfen wir, ob Sie für klinische Studien in Frage kommen und besprechen mit Ihnen im Detail, ob Sie sich eine Teilnahme vorstellen können. Da wir mit dem Westdeutschen Tumorzentrum kooperieren, haben Sie einen schnellen Zugang zu Zweitmeinungen und im Einzelfall auch einem breiten Angebot neuer Therapien.

Mit dem onkologischen Zentrum hat das St.-Johannes-Hospital eine übergeordnete Einrichtung geschaffen, die die gesamte Expertise für Krebserkrankungen bündelt. Hier arbeiten wir mit den anderen Fachabteilungen des St.-Johannes-Hospitals eng zusammen, besprechen die Diagnosen in sogenannten Tumorkonferenzen und holen stets Zweitmeinungen ein. Nur so können wir Ihnen die optimale Therapie gewährleisten.

Bauchspeicheldrüsenkrebs (Pankreaskarzinom)

Die Bauchspeicheldrüse (Pankreas) gehört neben Magen, Darm und Galle zu den Verdauungsorganen des Menschen. Sie produziert Verdauungsenzyme und steuert mithilfe von Insulin den Blutzuckerspiegel. Im Pankreas können sowohl gutartige als auch bösartige Tumoren entstehen. Unter dem Begriff Bauchspeicheldrüsenkrebs (Pankreaskarzinom) fassen Mediziner verschiedene bösartige Tumoren zusammen.

Symptome

Bauchspeicheldrüsenkrebs verursacht lange keine oder nur relativ uncharakteristische Beschwerden, weshalb er oft erst sehr spät entdeckt wird: Die meisten Patienten befinden sich bei der Diagnose schon in einem fortgeschrittenen Stadium. Symptome können Schmerzen im Oberbauch oder Rücken sein. Ein typisches Anzeichen ist eine Gelbfärbung der Haut, die durch einen Gallestau hervorgerufen wird. Viele Patienten klagen auch über Schwäche und Gewichtsverlust.

Ursachen

Ein entscheidender Risikofaktor für das Pankreaskarzinom ist das Rauchen. Aber auch Diabetes, eine chronische Bauchspeicheldrüsenentzündung oder Übergewicht erhöhen das Risiko.

Therapie

Eine komplette Entfernung des Tumors bietet die einzige Heilungschance. Leider wird der Krebs nur bei einem kleinen Teil der Patienten in einem so frühen Stadium entdeckt, dass eine Operation möglich ist. An die operative Versorgung schließt sich dann in aller Regel noch eine Chemotherapie an, die die Prognose weiter verbessern kann.


Sobald sich Metastasen gebildet haben, ist eine Heilung nicht mehr möglich. Dann führen wir meist eine Chemotherapie durch, deren Stärke auf das Alter und den Allgemeinzustand des einzelnen Patienten abgestimmt wird. Die Chemotherapie kann die Überlebenszeit verlängern und die Lebensqualität verbessern oder erhalten.

Brustkrebs (Mammakarzinom)

Das Mammakarzinom ist in der westlichen Welt die häufigste Krebserkrankung der Frau. Der Tumor entsteht in der Brustdrüse und wird meistens zufällig beim Abtasten der Brust erkannt. Beruhigend ist jedoch, dass mehr gutartige als bösartige Befunde vorkommen.

Symptome

Die Forschung der letzten Jahrzehnte zeigt deutlich: Es sind vielfach dieselben Symptome, die auf eine bösartige Veränderung der Brust hinweisen. Dazu gehören:

  • Eine eingezogene Brustwarze,
  • ungewöhnliche Knoten beim Abtasten der Brust,
  • plötzlich unterschiedlich große Brüste,
  • Rötungen oder Schuppungen der Haut, die sich nicht zurückbilden,
  • „Apfelsinenhaut“ (grübchenartig eingezogene Haut an der Brust), oder
  • der Austritt einer farblosen oder blutigen Flüssigkeit aus der Brust.

Ursachen

Das persönliche Brustkrebsrisiko einer Frau hängt von verschiedenen Faktoren ab. Hormone, eine genetische Anfälligkeit (Disposition) und der persönliche Lebensstil können die Wahrscheinlichkeit erhöhen, dass sich ein Mammakarzinom entwickelt.

Therapie

  • Operation (Brust, Achselhöhle)
    Die Frauenklinik des St.-Johannes-Hospitals führt alle notwendigen Eingriffe bis hin zu komplexen onkoplastischen und rekonstruktiven Operationen durch.

  • Strahlentherapie
    Bei der Strahlentherapie kooperieren wir mit dem MVZ Dr. Uhlenbrock und Partner, welche fußläufig vom Joho liegt. Die eingesetzten modernsten Geräte können eine verkürzte Therapie ermöglichen.

  • Chemotherapie
    Die jeweils optimale Therapie wird gemeinsam mit den Frauenärzten auf der Tumorkonferenz besprochen. In der Primärbehandlung ist das oft eine primär-systemische Therapie. Das bedeutet: Betroffene Frauen werden zunächst chemotherapeutisch behandelt und erst in einem zweiten Schritt operiert. So sind auch bei problematischen Krankheitsverläufen häufig noch brusterhaltende Operationen möglich. Die Chemotherapie wird in der Regel in unserer onkologischen Ambulanz durchgeführt. Um die Behandlungsergebnisse zu verbessern, nehmen wir an vielen klinischen Studien teil, die unseren Patienten bei entsprechendem Wunsch offenstehen.

  • Anti-Hormontherapie
    Sowohl in der Primärbehandlung als auch in fortgeschrittenen Fällen eignet sich eine relativ nebenwirkungsarme Behandlung von Brustkrebs mit einer antihormonellen Therapie.

  • Antikörper-Therapie und zielgerichtete Therapien
    Diese modernsten Behandlungsverfahren in der Onkologie machen sich bestimmte biologische Eigenschaften der Tumorzellen zunutze und ermöglichen ein gezielteres Angreifen. Häufig ist eine Kombination mit einer Chemotherapie notwendig, um eine besonders gute Wirkung zu erzielen. Die Behandlungen erfolgen meist in unserer onkologischen Ambulanz.

 

Auf welche Therapie wir bei einer Patientin zurückgreifen, hängt vom Stadium der Erkrankung ab. Mehr Informationen zum Thema Brustkrebs finden Sie auf den Seiten unseres Brustzentrums.

Darmkrebs (Kolorektales Karzinom)

Darmkrebs zählt zu den häufigsten Krebsarten in westlichen Ländern. Er kann in verschiedenen Abschnitten des Darms auftreten. Grundsätzlich unterscheidet man zwischen bösartigen Tumoren des Dickdarms (Kolonkarzinom) und des Mastdarms (Rektumkarzinom). Darmkrebs entwickelt sich aus gutartigen Geschwülsten (Polypen) in der Darmschleimhaut. Der bösartige Tumor wächst sehr langsam und verursacht zunächst keine Beschwerden. Daher sind regelmäßige Darmspiegelungen besonders wichtig. Die Vorsorgeuntersuchung wird ab dem 55. Lebensjahr von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen.

Symptome

Im Anfangsstadium verspüren die Betroffenen oft keine spezifischen Beschwerden. Mit zunehmendem Polypen- oder Tumorwachstum kann jedoch Blut im Stuhlgang auftreten. Wird die Darmpassage behindert, kann es abwechselnd zu Durchfall und Verstopfung kommen. Der sogenannte Bleistiftstuhlgang ist ebenfalls ein typisches Symptom. Wenn Sie derartige Beschwerden haben, sollten Sie auf jeden Fall einen Arzt aufsuchen.

Ursachen

Die Ursachen für Darmkrebs haben Forscher noch nicht abschließend geklärt. Maßgeblich sind bestimmte Ernährungs- und Lebensgewohnheiten. Eine ballaststoffarme und vor allem fleischreiche Ernährung, Übergewicht und Bewegungsmangel gehören – genauso wie Rauchen und zu viel Alkohol – zu den wichtigsten Risikofaktoren. Ebenso können andere Darmkrankheiten Darmkrebs begünstigen.

Bei etwa acht Prozent der Patienten hat Darmkrebs nachweislich genetische Ursachen. Diese Krebsursachen können innerhalb einer Familie gehäuft auftreten und weitervererbt werden. Zu den vererbbaren Formen zählen unter anderem das Lynch-Syndrom (HNPCC) oder die Familiäre Adenomatöse Polyposis (FAP). In diesen Fällen können sich Tumoren auch schon bei sehr jungen Menschen entwickeln.

Therapie

  • Während einer Operation entfernen wir komplett das veränderte Gewebe sowie alle nahe gelegenen Lymphknoten (R0-Resektion). Je nach Stadium folgt nach der OP gegebenenfalls eine Chemotherapie. Wie die Therapie sich bei einem Patienten genau gestaltet, wird im Rahmen der interdisziplinären Tumorkonferenz festgelegt.
  • Auch wenn sich der Krebs bereits auf andere Organe ausgedehnt hat und damit schon fortgeschritten ist, können wir die Lebensdauer des Patienten mit einer Chemotherapie (-/+ Antikörpertherapie) deutlich verlängern.
  • Gerade beim Dickdarmkrebs können im fortgeschrittenen Stadium Lebermetastasen auftreten. Eine vollständige chirurgische Entfernung können wir bis zu einer gewissen Größe und Anzahl der Metastasen vornehmen.

In unserem Darmzentrum bieten wir allen Patienten mit Erkrankungen im Bereich des Darms eine qualifizierte, umfassende und integrierte Versorgung. Dabei stellen wir nicht nur einen medizinischen Standard auf höchstem Niveau sicher, sondern gehen immer auch auf die individuellen Bedürfnisse unserer Patienten ein. Um dies zu gewährleisten, arbeiten Spezialisten aus Chirurgie, Innerer Medizin, Radiologie, Strahlentherapie und Pathologie eng zusammen. Unterstützt wird das medizinische Spektrum von qualifizierten Experten aus den Bereichen Ernährungsberatung, Sozialdienst, Psychoonkologie und Seelsorge.

Maligne Lymphome

Unter dem Begriff „maligne Lymphome“ wird eine Vielzahl von verschiedenen bösartigen Erkrankungen des lymphatischen Systems zusammengefasst. Wichtige Bestandteile davon sind unter anderem die Lymphknoten, die Milz, die Mandeln und spezialisierte Bereiche im Magen-Darm-Trakt. Dementsprechend kommen maligne Lymphome an vielen unterschiedlichen Stellen im Körper vor.

Die Krebszellen stammen von Zellen des Lymphgewebes ab, den sogenannten Lymphozyten. Lymphozyten gehören zu den weißen Blutkörperchen (Leukozyten) und sind wichtig für die Abwehr von Krankheitserregern.

Man unterscheidet aggressive, schnell wachsende Lymphome, die einer raschen Therapie bedürfen, von den langsam voranschreitenden, schmerzlosen (indolenten) Formen, welche häufig lange Zeit überhaupt nicht behandelt werden.

Symptome

Ein typisches Symptom für Lymphdrüsenkrebs sind vergrößerte Lymphknoten, die meistens schmerzlos sind. Möglich ist auch eine sogenannte B-Symptomatik, wozu Fieber, Nachtschweiß und Gewichtsverlust zählen. Zudem können andere unspezifische Beschwerden auftreten: steigende Anfälligkeit für Infektionen, Appetitlosigkeit, Hautblässe, allgemeiner Leistungsabfall, Müdigkeit, Schwächegefühl und Juckreiz.

Ursachen

Risikofaktoren für maligne Lymphome sind Veränderungen im Erbgut, die im Laufe des Lebens erworben und nicht vererbt werden. Weitere mögliche Ursachen sind bestimmte Virusinfektionen, eine chronische Entzündung der Magenschleimhaut, Kontakt mit chemischen Substanzen (zum Beispiel mit Pestiziden, Insektiziden, Benzol), radioaktive Strahlen und Rauchen.

Therapie

Welche Therapie wir anwenden, hängt davon ab, welche Art von Lymphdrüsenkrebs vorliegt und wie weit die Erkrankung fortgeschritten ist. Falls die Ausbreitung im Körper sehr begrenzt ist, sind die langsam wachsenden Formen mitunter durch eine Strahlentherapie heilbar. Dies trifft aber leider nur auf wenige Patienten zu. Bei einer fortgeschrittenen Erkrankung  können wir den Patienten in aller Regel nicht mehr heilen. Wir behandeln dann erst, wenn der Krebs Beschwerden hervorruft. Die Therapie besteht oft aus einer Chemotherapie, gegebenenfalls kombiniert mit einem Antikörper.


Aggressive, schnell wachsende Formen müssen sofort behandelt werden. Die Krebszellen sind hier häufig so empfindlich, dass die Erkrankung durch eine Chemotherapie, unter Umständen in Kombination mit Antikörpern, in vielen Fällen heilbar ist.


Bei bestimmten Formen des malignen Lymphoms oder bei einem Rückfall kommen für geeignete Patienten auch Hochdosiskonzepte mit einer Stammzelltransplantation zum Einsatz. Durch die Entwicklung neuer, zielgerichteter Substanzen ergeben sich weitere Behandlungsoptionen, sodass wir für jeden Patienten ein geeignetes Therapiekonzept erarbeiten können.

Krebserkrankungen von Leber und Galle

Krebserkrankungen von Leber und Galle kommen in Deutschland relativ selten vor: Sie machen jeweils weniger als zwei Prozent aller Krebsneuerkrankungen aus.
Die Leber liegt im rechten Oberbauch und hat mehrere lebenswichtige Funktionen: Zum einen entgiftet sie den Körper, indem sie das vom Darm kommende Blut reinigt. Zum anderen regelt die Leber den Glukose-, Fett- und Eiweißstoffwechsel. Leber und Gallenblase sind eng verbunden: So produziert die Leber Gallensaft zur Fettverdauung. Diese Flüssigkeit gelangt über die benachbarten Gallenwege in die Gallenblase. Hier wird er gespeichert und in den Zwölffingerdarm ausgeschüttet.
Bei Leberkrebs (Leberkarzinom) bildet sich bösartiges Gewebe in der Leber. Wenn der Tumor aus Zellen der Leber selbst entsteht, ist das ein primärerer Leberkrebs. Hat ein Krebs aus anderen Organen in die Leber gestreut, spricht man von Lebermetastasen und sekundärem Leberkrebs. Krebserkrankungen der Gallenwege treten am häufigsten im Bereich der Leberpforte auf.

Symptome

Leberkrebs und Gallengangkrebs können lange ohne Symptome verlaufen. In einem späteren Stadium treten zunehmend Beschwerden auf: Dazu gehören Appetitlosigkeit, ständige Müdigkeit, Juckreiz, Gelbsucht, Erschöpfung und Schmerzen im rechten Oberbauch.

Ursachen

Krebs kann viele Auslöser haben. Verschiedene Faktoren, darunter die genetischen Anlagen oder eine Strahlenbelastung, können das Krebsrisiko erhöhen. Primärer Leberkrebs wird besonders durch eine bestehende Leberzirrhose begünstigt. Das ist eine Vernarbung des Lebergewebes, zumeist durch Alkoholmissbrauch oder eine chronische Leberentzündung  verursacht. Daher ist es wichtig, dass sich Patienten mit einer Leberzirrhose regelmäßig untersuchen lassen. Menschen, die unter einer chronischen Entzündung der Gallenwege leiden, haben ein erhöhtes Risiko, an Gallengangkrebs zu erkranken.

Therapie

  • Zur Behandlung von Lebertumoren und Metastasen der Leber kann man die Embolisations-Therapie (Transarterielle Chemoembolisation – „TACE“ genannt) mit einer Chemotherapie verbinden.
  • Bei der Embolisation werden durch das Einbringen von verklumpenden Partikeln oder Flüssigkeiten gezielt diejenigen Arterien verschlossen, die den Tumor versorgen. Sie enthalten ein chemisches Zellgift (Zytostatikum), das die Tumorzellen zerstört oder ihr Wachstum behindert. Durch den Verschluss der tumorversorgenden Schlagadern kann sich das Zellgift im Tumor stark anreichern und die Krebszellen angreifen. Das umliegende gesunde Gewebe bleibt weitgehend verschont. Die Chemoembolisation führen wir in der Regel über einen Leistenarterienzugang durch.
  • Eine Chemoembolisation kann auch vor einer Operation eingesetzt werden, um den Tumor zu verkleinern.
  • Zusätzlich existieren verschiedene endoskopische Techniken zur lokalen Therapie im Gallengangsystem.
Lungenkrebs (Lungenkarzinom)

Lungenkrebs ist eine bösartige Erkrankung der Luftwege. Sie entsteht aus Zellen der Schleimhäute der Bronchien und ihrer Verzweigungen. Auch die Begriffe Lungenkarzinom und Bronchialkarzinom werden gleichbedeutend verwendet.
Lungenkrebs ist eine den häufigsten Krebsarten. Bei Männern ist er der zweithäufigste bösartige Tumor, bei Frauen der dritthäufigste. Bei Männern hat die Häufigkeit in den letzten Jahren deutlich abgenommen, bei Frauen nimmt der Lungenkrebs aber weiter zu. Das liegt in erster Linie am geänderten Rauchverhalten, da Tabakrauch der Hauptrisikofaktor für die Entwicklung des Lungenkrebs ist. Während Männer seltener rauchen hat bei den Frauen der Anteil der Raucherinnen zugenommen.


Während man bis vor wenigen Jahren nur zwischen zwei Formen, nämlich dem kleinzelligen und dem nicht-kleinzelligen Lungenkrebs unterschieden hat, teilt sich heute insbesondere die nicht-kleinzellige Form in zahlreiche biologische Unterformen auf, die verschiedene Behandlungsmöglichkeiten eröffnen. In kaum einem Bereich der Onkologie haben sich so viele neue erfolgversprechende medikamentöse Behandlungsformen entwickelt wie beim Lungenkrebs.

Symptome

Häufiges Krankheitszeichen ist Husten. Es kann sowohl zu einem Reizhusten als auch zu einem Husten mit Auswurf kommen. Der Auswurf ist dann häufig blutig oder rostbraun. Weitere mögliche Beschwerden sind Schmerzen im Brustkorb, Luftnot - zunächst bei Belastung, im fortgeschrittenen Stadium auch in Ruhe-, Gewichtsabnahme und Heiserkeit.
Oft treten diese Beschwerden erst spät auf, so dass die Erkrankung dann bei der Diagnosestellung schon relativ weit fortgeschritten ist.


Bald werden sich wahrscheinlich die Chancen für eine Früherkennung verbessern. Durch ein Screening von Personen mit erhöhtem Risiko mit niedrigdosierten CT Untersuchungen ist dies möglich. Es ist geplant ein entsprechendes Früherkennungsprogramm in den nächsten Jahren aufzulegen.

Ursachen

Die wichtigste – und vermeidbare – Ursache ist das Rauchen. Dabei ist nicht nur der Raucher selbst gefährdet, sondern auch seine Mitmenschen, die den Rauch auch einatmen (Passivraucher) haben ein erhöhtes Risiko. Nur etwa jede zehnte Lungenkrebserkrankung tritt unabhängig vom Rauchen auf. Ist in einer Familie jemand an Lungenkrebs erkrankt, haben Verwandte ersten Grades ein erhöhtes Lungenkrebsrisiko und sollten ihre Rauchgewohnheiten besonders kritisch hinterfragen.


Weitere Ursachen sind unter anderem ionisierende Strahlen (z. B. Radon in bestimmten Gegenden, medizinische Strahlenanwendung), Asbest und Feinstaub (Abgase). Unter bestimmten Voraussetzungen werden Lungenkrebserkrankungen als Berufserkrankungen anerkannt.

Therapie

Bei früh erkannten Lungenkrebserkrankungen ist die operative Entfernung das Mittel der Wahl. Bei fortgeschritteneren Stadien kommen oft kombinierte Verfahren aus Operation, Bestrahlung und medikamentöser Behandlung zur Anwendung. Solche Behandlungspläne müssen unter den an der Behandlung beteiligten Ärzten genau abgesprochen werden. Wir behandeln diese Patienten daher gemeinsam mit Kollegen anderer Fachrichtungen in einem Lungenkrebszentrum.

Der Behandlungsplan wird auf einer speziellen Tumorkonferenz festgelegt, an der nicht nur wir medizinischen Onkologen sondern auch Thoraxchirurgen, Strahlentherapeuten und weitere Partner beteiligt sind. Die verschiedenen Behandlungsabschnitte werden dann an verschiedenen Einrichtungen durchgeführt. Die Operationen erfolgen in der Klinik für Thoraxchirurgie im Klinikum Dortmund (Direktor Dr. Markus Albert), die Systemtherapie (Chemotherapie, Antikörpertherapie oder andere zielgerichtete Therapie) meist in unserer onkologischen Ambulanz. So steht für die manchmal recht komplexen Therapieverfahren immer ein Ansprechpartner zur Verfügung, dessen Empfehlung auf den Beratungen des interdisziplinären Expertenteams fußen, die die beteiligten Fachrichtungen auf hohem Niveau vertreten.


Die neuen systemischen Behandlungsverfahren wie Immuntherapie und gezielte molekulare Therapien haben in den letzten Jahren auch in Krankheitssituationen, in denen keine Heilung möglich ist, zu einer erheblichen Verbesserung von Lebenserwartung und Lebensqualität geführt. Und die aktuelle Entwicklung zeigt für die Patienten immer wieder neue Möglichkeiten auf, die wir mit Ihnen besprechen.

Blutkrebs (Leukämien)

Der Begriff „Leukämie“ (weißes Blut) steht für verschiedene Erkrankungen des Blutes und des blutbildenden Knochenmarks. Eine Leukämie ist nicht auf ein bestimmtes Organ begrenzt, sondern betrifft den gesamten Körper. Mitunter sind Leber und Milz, die Haut, Lymphknoten, aber auch andere Organe betroffen. Daher wird eine Leukämie als bösartige Systemerkrankung eingeordnet. Grundsätzlich unterscheidet man zwischen chronischen und akuten Leukämien. Viele akute Leukämien sind durch eine deutlich erhöhte Anzahl an weißen Blutkörperchen (Leukozyten) gekennzeichnet und gehen oft mit schweren Krankheitssymptomen einher. Sie bilden sich aus unreifen Vorläuferzellen des Knochenmarks und schreiten rasch fort. Ohne eine Therapie sind akute Leukämien lebensbedrohlich: Durch eine Verdrängung der normalen Blutbildung und eine schnell ansteigende Zahl überwiegend weißer Blutkörperchen führen sie zum Tod. Wir können viele Patienten mit akuten Formen jedoch erfolgreich behandeln. Dabei sind komplette Rückbildungen (Remissionen) und auch Heilungen möglich.

Chronische Leukämien entwickeln sich meist sehr langsam. Sie werden häufig erst in einem fortgeschrittenen Stadium erkannt. Der Verlauf chronischer Leukämien variiert von Patient zu Patient. Gelegentlich haben sie nur geringen Einfluss auf die Prognose der Lebensqualität und der Lebenserwartung eines Patienten.

Symptome

Akute Leukämie
Die Symptome einer akuten Leukämie entwickeln sich normalerweise innerhalb weniger Wochen. Viele Patienten berichten über Müdigkeit, Luftnot bei geringer Belastung, Appetitlosigkeit mit Gewichtsverlust, Nachtschweiß und eine zunehmende Leistungsschwäche. Zudem neigen sie zu Infektionen der Haut, Schleimhäute und der Atemwege. Blutungszeichen mit kleinen Haut- und Schleimhautblutungen sind von Bedeutung. Teilweise sind Leber- und Milz vergrößert, seltener Lymphknoten. Vereinzelt ist auch das zentrale Nervensystem mit neurologischen Veränderungen (Sehstörungen, Augenmuskellähmungen) beteiligt. Meist findet man schon im Blut sehr viele weiße Blutzellen. Bei bevorstehenden Knochenmarkserkrankungen (MDS) können im Blut auch zu wenige Blutzellen vorhanden sein. Dann können wir die Diagnose nur mithilfe einer Knochenmarkuntersuchung stellen.


Chronische Leukämie
Die chronische Leukämie wird überwiegend zufällig entdeckt. Erste Anzeichen können zum Beispiel allgemeines Unwohlsein, Erschöpfung, Nachtschweiß, Fieber oder geschwollene Lymphknoten sein. Manchmal führt eine Anfälligkeit für Infektionen dazu, dass wir der Sache weiter auf den Grund gehen. Die Diagnose wird normalerweise per Blutuntersuchung vermutet, und dann durch eine Untersuchung des Knochenmarks bestätigt. Bei den meisten Patienten sind die weißen Blutkörperchen erhöht.

Ursachen

Die Ursachen von Leukämien sind vielfältig. Die genetische Veranlagung scheint nur eine geringe Rolle zu spielen. Kontakt mit hohen Konzentrationen einiger chemischer Substanzen (z.B. Benzol, Farben, Mineralöle, Pestizide und Herbizide) erhöht das Leukämierisiko ebenso wie eine hohe Dosis radioaktiver Strahlung. Allerdings ist ein direkter Zusammenhang nur sehr selten gegeben. Auch eine vorangehende Chemotherapie kann eine Leukämieentstehung begünstigen. Aber in den meisten Fällen bleibt die Ursache der Erkrankung verborgen.

Untersuchungen

Zur Diagnose einer akuten Leukämie und zur Abgrenzung anderer Erkrankungen untersuchen wir zunächst das Blut und punktieren danach das Knochenmark. Darüber hinaus werden verschiedene, teilweise sehr aufwendige Untersuchungen aus dem Knochenmark veranlasst. Diese Spezialdiagnostik beinhaltet auch genetische Analysen mit hochauflösenden Techniken. Sie dienen dazu, die Leukämie zu typisieren und einzuordnen, was wiederum für die Therapie ausschlaggebend ist. Die individuelle Bewertung der vorliegenden akuten Leukämie bildet die Basis für alle weiteren Schritte. So beeinflusst sie die Prognose und die Wahl der Therapie (konservative Therapie oder Blutstammzelltransplantation). Zudem kann sie im Verlauf der Behandlung als messbarer Parameter noch verbliebener Leukämiezellen verwendet werden.

Therapie

Akute Leukämien:

  • Patienten mit einer akuten Leukämie erhalten meistens umgehend eine Chemotherapie. Handelt es sich um einen alten Menschen mit akuter Leukämie, ist es manchmal ratsam, zunächst abzuwarten und die Leukämiezellen vorsichtig zu unterdrücken. Bei dieser Behandlung kann der Patient jedoch nicht geheilt werden. Wir kombinieren verschiedene Zytostatika (Medikamente zur Behandlung von Krebs) miteinander, um einen Großteil der Krebszellen zu zerstören.
  • Die Chemotherapie erfolgt in der Regel in mehreren Zyklen. Zu einem Zyklus wird die Behandlung mitsamt der sich anschließenden Therapiepause gerechnet.
  • Die Therapiedauer beträgt Monate bis Jahre, abhängig vom Leukämietyp. Eine erste sogenannte Induktionstherapie soll die Krankheit stark reduzieren. Danach folgen Behandlungen zur Konsolidierung, die den Rückfall der Leukämie verhindern sollen. Gelegentlich werden auch länger dauernde Erhaltungstherapien angeschlossen. In manchen Fällen ist bei akuten Leukämien mit bestimmten Prognosemerkmalen eine Transplantation von Stammzellen oder Knochenmark eines fremden Menschen erforderlich. Diese Entscheidung hängt von der Leukämieform ab und davon, welche Besonderheiten ihr zugrunde liegen. Zudem sind das Alter und Begleiterkrankungen des Patienten entscheidend.
  • Die therapeutischen Maßnahmen finden zunächst stationär, später auch ambulant statt. Wir betreuen die Patienten mit akuten Leukämien auf einer spezialisierten Station im St.-Johannes-Hospital.


Chronische Leukämien:

  • Die Behandlung von Patienten mit chronischen Leukämien ist sehr individuell und von der Art der Erkrankung, vom Alter und vor allem von den Begleiterkrankungen abhängig.
  • Bei chronischen Leukämien kommen ebenfalls eine Chemotherapie, zielgerichtete Medikamente oder eine Stammzellentransplantation (siehe oben) zum Einsatz.
  • Bei der Chemotherapie werden im Vergleich zur akuten Leukämie weniger aggressive Zytostatika verwendet. Zudem wird die Chemotherapie oft durch weitere Medikamente ergänzt. Viele chronische Leukämien gehören biologisch zu den lymphatischen Neubildungen und werden wie andere Lymphome behandelt.
Magenkrebs (Magenkarzinom)

Verändern sich Zellen in der Magenschleimhaut und beginnen zu wuchern, kann sich daraus Magenkrebs entwickeln. Ziel jeder Therapie ist daher möglichst die komplette Entfernung des Tumors und aller dazugehörigen Lymphknoten. Den Eingriff führen die Kollegen aus der Klinik für Chirurgie des St.-Johannes-Hospitals durch. Dabei versuchen sie immer, äußerst schonend zu operieren und einen möglichst großen Teil des Magens zu erhalten. Ein chirurgischer Eingriff ist nicht bei allen Patienten durchführbar. Manchmal verbleiben auch noch trotz OP Tumorzellen im Körper. Deshalb kommen – neben der Operation – auch andere Behandlungsmethoden zum Einsatz.

Symptome

Magenkrebs (Magenkarzinom) wird oft erst in einem späten Stadium entdeckt. Zu Beginn treten kaum Symptome auf. Magenschmerzen, Übelkeit und Sodbrennen sind die häufigsten Anzeichen.

Ursache

Man nimmt heute an, dass es einen Zusammenhang zwischen dem Auftreten von Magengeschwüren, einer Magenschleimhautentzündung und der Entstehung von Magenkrebs gibt. Weitere Risikofaktoren sind Rauchen, ein hoher Alkoholkonsum und eine salzreiche Ernährung. Magenkrebs als Folge einer erblichen Veranlagung ist selten.

Therapie

  • Tumoren, die nur die Magenschleimhaut betreffen, können teilweise während einer Magenspiegelung entfernt werden.
  • Bestimmte Tumorarten können die Chirurgen auch minimalinvasiv operieren. Minimalinvasiv bedeutet: Es sind keine oder nur sehr kleine Schnitte von außen nötig.
  • Hat sich der Tumor in tiefere Schichten der Magenwand ausgebreitet, ist eine Operation unumgänglich. Dabei wird das betroffene Gewebe inklusive eines entsprechenden Sicherheitsabstands entfernt. Ziel ist immer, so viel Magen wie möglich zu erhalten.
  • Verschiedene Untersuchungen zeigen, dass Patienten mit Magenkrebs auf eine moderne Chemotherapie ansprechen. Darum empfehlen wir in der Regel vor und nach der Operation eine Chemotherapie. Man spricht in diesem Zusammenhang auch von der sogenannten Sandwichtherapie (Chemo-OP-Chemo).
  • Das Vorgehen besprechen wir – für jeden Patienten individuell – auf unserer interdisziplinären Tumorkonferenz. Daran nehmen alle Fachärzte teil, die den Betroffenen behandeln. Bei Bedarf steht eine interdisziplinäre Tumorsprechstunde zur Verfügung. Wir (Chirurg und Onkologe) erläutern das genaue Vorgehen und klären Fragen gemeinsam mit dem Patienten.
  • Die Medikamente, auf die wir bei der Chemotherapie zurückgreifen, heißen Zytostatika. Sie verteilen sich über die Blutbahnen im gesamten Körper und sollen sämtliche Krebszellen abtöten.
  • Die Chemotherapie erfolgt in mehreren Zyklen. Zu einem Zyklus wird die Behandlung mitsamt der sich anschließenden Therapiepause gerechnet.
  • Auch die Strahlentherapie (Radiotherapie) ist ein Verfahren, um verbliebene Krebszellen abzutöten und den Betroffenen zu heilen. Sie kann vor oder während oder nach einer OP zum Einsatz kommen. Auch die Kombination aus Chemo- und Strahlentherapie ist eine gängige Methode.
Speiseröhrenkrebs (Ösophaguskarzinom)

Über die Speiseröhre gelangt die Nahrung in den Magen. Im Inneren ist die Speiseröhre mit einer Schleimhaut ausgekleidet. Verändern sich Zellen in diesem Bereich und bilden eine bösartige Geschwulst, spricht man von Speiseröhrenkrebs oder einem Ösophaguskarzinom.

Symptome

Beschwerden bei der Aufnahme fester Nahrung – wie beispielsweise von langfaserigem Fleisch – können ein typisches Anzeichen für Speiseröhrenkrebs sein. Zudem können Sodbrennen, Würgereiz oder Appetitlosigkeit auftreten. Ist die Krankheit schon weit fortgeschritten, gelangt die Nahrung nicht mehr in den Magen. Betroffene müssen häufig erbrechen. Daher vermeiden sie zumeist die Aufnahme fester Nahrung und zögern so die Diagnose der Krankheit heraus.

Ursache

Beim Speiseröhrenkrebs unterscheiden wir zwischen Adenokarzinom und Plattenepithelkarzinom. Insbesondere beim Adenokarzinom hat die Anzahl der Erkrankungen in den letzten Jahren deutlich zugenommen. Die Hauptursache für diese Krebsart ist die Refluxkrankheit (GERD): eine Entzündung der Speiseröhre, die durch einen vermehrten Rückfluss von Magensäure bedingt ist. Mögliche Folge ist die Bildung der Barrett-Schleimhaut, die als Vorstufe des Adenokarzinoms gilt. Auch Übergewicht kann eine Ursache sein.

Die Entstehung eines Plattenepitelkarzinoms in der Speiseröhre wird unter anderem durch Rauchen und einen hohen Alkoholkonsum begünstigt. Diese Form tritt selten auf. Die Betroffenen sind oftmals mager.

Therapie

  • Bei der Behandlung von Speiseröhrenkrebs ist die Operation in frühen Stadien die Therapie der Wahl. Manchmal tragen wir die Geschwulst auch mithilfe einer Spiegelung (Endoskopie) ab. Die chirurgischen Eingriffe führen die Kollegen aus der Klinik für Chirurgie des St.-Johannes-Hospitals durch.
  • Im fortgeschrittenen Stadium wenden wir meist eine Kombination aus Operation, Chemo- und Strahlentherapie (Radio-Chemotherapie) an. Die beteiligten Ärzte diskutieren in der Tumorkonferenz das genaue Vorgehen für jeden einzelnen Fall. Das Ergebnis besprechen wir oft mit dem Patienten in einer gemeinsamen chirurgisch-onkologischen Sprechstunde (interdisziplinäre Tumorsprechstunde). Der Betroffene hat so Gelegenheit, alle Fragen, die für die Entscheidung wichtig sind, mit den jeweiligen Fachexperten zu klären.
  • Ist die Krankheit schon weit fortgeschritten, leiden Betroffene häufig unter starken Tumorschmerzen. Diese Schmerzen können wir mit Medikamenten und anderen Methoden in den Griff bekommen. Experten für die Schmerzbehandlung sind unsere palliativmedizinisch ausgebildeten Ärzte.
Eierstockkrebs (Ovarialkarzinom) und Gebärmutterhalskrebs (Zervixkarzinom)

Eierstockkrebs und Gebärmutterhalskrebs rufen nicht unmittelbar Beschwerden hervor  und bleiben lange unbemerkt. Deshalb sollten Frauen mindestens einmal im Jahr zur Vorsorgeuntersuchung gehen. Frauenärzte erhalten durch Abtasten der Eierstöcke und den sogenannten PAP-Test Hinweise auf eine mögliche Krebserkrankung. Je früher der Krebs erkannt wird, desto besser sind die Heilungschancen.

Symptome in fortgeschrittenen Stadien

Eierstockkrebs: Die hauptsächlichen Symptome sind Gewichtsverlust, Schwächegefühle und ein zunehmender Bauchumfang.
Gebärmutterhalskrebs: Blutungen nach dem Geschlechtsverkehr sowie Blutungen außerhalb des Monatszyklus.

Ursachen

Eierstockkrebs: Hauptrisikofaktor ist die genetische Veranlagung. Es konnte gezeigt werden, dass Frauen, die die Antibabypille nehmen, ein geringeres Risiko für Eierstockkrebs haben. Kinderlose und Spätgebärende haben gegenüber der Normalbevölkerung ein leicht erhöhtes Risiko, daran zu erkranken.


Gebärmutterhalskrebs: Auslöser ist eine Infektion mit bestimmten Typen der Humanen Papillomviren (HPV). Diese Viren werden insbesondere beim Geschlechtsverkehr übertragen. In Deutschland empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) die HPV-Impfung seit August 2014 für Mädchen zwischen 9 und 14 Jahren. Sie folgt damit der Impfempfehlung der Weltgesundheitsorganisation WHO. Je früher geimpft wird, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass sich ein Mädchen noch nicht mit den Viren infiziert hat. Die Krankenkassen übernehmen die Kosten dafür.

Therapie

  • Ob OP, Bestrahlung, Chemotherapie oder eine Kombination: Die Wahl der Therapie hängt vor allem von der Größe und Ausbreitung des Tumors ab. Zudem sind das Alter und der Gesundheitszustand der Patientin entscheidend. Relevant ist auch, ob ein Kinderwunsch besteht.
  • Grundsätzlich ist die Operation bei beiden Krebsarten das wichtigste Verfahren. Ziel ist es, den Tumor vollständig zu entfernen.
  • Eierstockkrebs: Üblicherweise erhält die Patientin nach einer Operation an den Eierstöcken eine Chemotherapie. Diese dient dazu, verbliebene Krebszellen abzutöten. Die Medikamente, auf die wir hier zurückgreifen, heißen Zytostatika. Meistens kombinieren wir verschiedene Zytostatika miteinander. Sie verteilen sich über die Blutbahnen im gesamten Körper.
  • Gebärmutterhalskrebs: Wenn eine Operation nicht infrage kommt, ist eine Strahlentherapie in Kombination mit einer Chemotherapie möglich (Radio-Chemotherapie). Diese Alternative verspricht einen ähnlichen Erfolg wie die Operation.
Plasmozytom/Multiples Myelom

Das Multiple Myelom ist eine Krebserkrankung der Plasmazellen und gehört formal zur Gruppe der bösartigen Lymphome. Allerdings unterscheidet es sich sowohl in den Symptomen als auch in der Behandlung von anderen Lymphomen. Daher wird es gesondert dargestellt. Kennzeichnend für das Plasmozytom sind Tumorherde im Knochenmark und die Bildung von besonderen Eiweißen (Paraproteinen). Die Erkrankung zählt zu den häufigeren Krebsarten von Blut und Knochenmark und wird meist zwischen dem 60. und 70. Lebensjahr erkannt. Sehr selten tritt sie nur als ein umschriebener Herd im Knochenmark auf. Diesen nennt man dann „Plasmozytom“. Alle anderen Formen der Erkrankung betreffen das gesamte Knochenmark oder kommen an mehreren Stellen im Körper vor. In dem Fall spricht man von einem „Multiplen Myelom“. Es handelt sich um eine chronische Krebserkrankung, die nicht geheilt, aber kontrolliert werden kann. In Deutschland werden beide Begriffe oft noch synonym verwendet. Fragen Sie daher genau nach, wenn Sie nicht sicher sind, was gemeint ist.

Eine Vorstufe des Multiplen Myeloms ist die „MGUS“ (monoklonale Gammopathie unklarer Signifikanz). Hier bedarf es der genauen Beobachtung, da einige Patienten – aber längst nicht alle – aus der „MGUS“ ein Multiples Myelom entwickeln.

Symptome

Die Plasmazellen vermehren sich im Knochenmark und hemmen dort die gesunde Blutbildung. Das führt zu Blutarmut, Infektanfälligkeit und Blutungsneigung. Weiterhin können die Plasmazellen den Knochenstoffwechsel derart stören, dass Schmerzen, Knochenbrüche und Osteoporose auftreten. Das von den Plasmazellen gebildete Eiweiß (Paraprotein) kann zudem weitere Organe schädigen, insbesondere die Nieren.

Therapie

Die seltenen Plasmozytome, die nur an einer Körperstelle entstehen, können durch eine Bestrahlung geheilt werden. Meist liegt jedoch ein Multiples Myelom vor. Bei dieser chronischen Form ist der Verlauf von Patient zu Patient unterschiedlich. So müssen wir einige Patienten zunächst nur engmaschig beobachten, während andere  eine intensive Therapie  benötigen. Ziel ist es, die Erkrankung stetig zu kontrollieren. Seit einigen Jahren sind neue Medikamente auf dem Markt, die wir oft mit einer klassischen Chemotherapie kombinieren. Da mehrere Therapieverfahren infrage kommen, ist es wichtig, bei jedem Patienten individuell zu entscheiden, was für ihn am besten ist.


Grundsätzlich stehen eine Reihe von Behandlungsformen zur Auswahl. Je nach Krankheitsverlauf und Risikofaktoren eines Patienten können wir diese auch kombinieren:

  • Klassische Chemotherapie: Das Multiple Myelom spricht auf eine klassische Chemotherapie sehr gut an. Wir verwenden Kombinationen von mehreren Medikamenten und geben in der Regel zusätzlich ein Kortisonpräparat, da Plasmazellen sehr empfindlich auf Kortison reagieren.
  • „Neue Substanzen“: Zwei neue Medikamentengruppen haben sich bei der Behandlung von Multiplen Myelomen etabliert. Beide greifen in den Stoffwechsel der Plasmazellen ein. Sie wirken nicht wie die klassischen Chemotherapeutika, steigern aber deren Effektivität, wenn man sie kombiniert einsetzt. Zu diesen neuen Substanzen gehören Thalidomid, Lenalidomid und Pomalidomid sowie Bortezomib. Weitere Substanzen mit ähnlicher Wirkungsweise werden derzeit in Studien getestet.
  • Die Behandlung erfolgt in mehreren Zyklen. Zu einem Zyklus wird die Behandlung mitsamt der sich anschließenden Therapiepause gerechnet.
  • Die Hochdosischemotherapie mit anschließender autologer Stammzelltransplantation (Übertragung von eigenen Blutstammzellen) kommt bei jüngeren Patienten zum Einsatz. Sie soll den Erfolg der Behandlung möglichst lange erhalten. Die Übertragung der eigenen Blutstammzellen dient dazu, das Knochenmark und die Blutbildung vor Schäden durch die hochwirksame Chemotherapie zu schützen.
  • Für einige Patienten wird auch eine Transplantation mit Blutstammzellen eines anderen Spenders (allogene Stammzelltransplantation) notwendig. Diese Transplantation bieten wir selbst nicht an, aber wir kooperieren mir anderen Häusern. Bei der allogenen Stammzelltransplantation wird das blutbildende System mit dem eines Spenders ausgetauscht. Diese Therapie muss besonders überwacht werden. Außerdem bedarf der Patient einer lebenslangen Nachsorge.
  • Eine Strahlentherapie kann helfen, die Knochenschmerzen zu lindern und Knochenbrüche zu verhindern. Das isolierte Plasmozytom kann durch eine Strahlentherapie geheilt werden.
  • Neben der eigentlichen Behandlung muss der Knochenstoffwechsel bei Patienten mit Multiplem Myelom besonders berücksichtigt werden. Hierfür greifen wir auf sogenannte Bisphosphonate zurück. Bevor sie eingesetzt werden, sollte der Patient seine Zähne überprüfen lassen, damit Entzündungen am Gebiss nicht zu Schäden in den Kieferknochen führen.