Herz- / Thoraxchirurgie - Klinik für Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie - St.-Johannes-Hospital Dortmund
Modernste Verfahren bei Herz- und Gefäßerkrankungen.

Herz- / Thoraxchirurgie

Krankheitsbilder

Koronare Herzerkrankung

Herzkranzgefäße sind die Blutbahnen, die das Herz permanent mit wichtigen Nährstoffen – vor allem mit Sauerstoff – versorgen. Im Fachjargon werden sie als Koronararterien bezeichnet. Verengen sich diese Blutgefäße oder verschließen sie sich ganz, liegt eine Koronare Herzerkrankung vor. Das Blut kann nicht mehr ungehindert fließen, sodass das Herz im Laufe der Zeit unterernährt wird.

Symptome

Starke Schmerzen hinter dem Brustbein, die Richtung Hals, Nacken oder Oberbauch ausstrahlen, deuten auf eine Koronare Herzerkrankung hin. Daneben empfinden die Betroffenen ein heftiges Druck- oder Engegefühl in der Brust. Vielfach kommen noch Atemnot, Herzrhythmusstörungen, Angst und Schweißausbrüche dazu.

Ursachen

Bluthochdruck und hohe Blutfettwerte, die zumeist Folge von Übergewicht, Bewegungsmangel und ungesunder Ernährung sind, begünstigen eine Koronare Herzerkrankung – ebenso wie Diabetes, Rauchen und Stress. All diese Faktoren tragen dazu bei, dass sich Ablagerungen in den Herzkranzgefäßen ansammeln: Sie setzen sich an den Gefäßwänden fest und verschließen diese.

Therapie

  • Leichte Fälle können durch die Einnahme von Medikamenten und einer Änderung der Lebensweise behoben werden.
  • Ist das betroffene Gefäß bereits zu sehr verstopft oder sogar komplett verschlossen, legen wir dem Patienten im Rahmen einer Operation einen Bypass. Er bildet eine Umleitung, damit das Blut um die Engstelle herumfließen kann.
Aortenklappenstenose

Die Hauptschlagader (Aorta) ist die zentrale Arterie unseres Körpers. Sie pumpt sauerstoffreiches Blut vom Herz in den Körperkreislauf. Zwischen der linken Herzkammer und dem Beginn der Aorta liegt eine Klappe, auch Aortenklappe genannt. Sie sorgt dafür, dass das Blut nicht zurück ins Herz fließt. Eine Verengung der Aortenklappe (Aortenklappenstenose) führt zu einem Druckanstieg, der die Muskulatur der betroffenen Herzkammer verändert. Daraus kann sich schließlich eine Herzschwäche entwickeln.

Symptome

Bei einer leicht verengten Aortenklappe sind in der Regel keine Symptome spürbar. In schwerwiegenden Fällen leiden die Betroffenen unter Luftnot und einem Beklemmungsgefühl im Brustbereich. Hinzu kommen Schmerzen im Herzen. Außerdem treten Schwindel und kurze Ohnmachten auf. Oft sind die Unterschenkel und Knöchel geschwollen.

Ursachen

Eine Aortenklappenstenose ist entweder angeboren oder entsteht im fortgeschrittenen Alter, etwa durch Entzündungen sowie durch natürliche Verschleißprozesse. Faktoren wie Bluthochdruck, Diabetes und Rauchen erhöhen das Risiko, daran zu erkranken.

Therapie

  • Bei hochgradiger Verengung wird die Herzklappe operativ ersetzt. Dazu müssen wir das Brustbein öffnen. Es gibt zwei unterschiedliche Herzklappenprothesen – biologische und künstliche. Letztere werden auch mechanische Prothesen genannt. Beide Modelle haben Vor- und Nachteile. Patienten mit einem künstlichen Ersatz müssen zeitlebens blutverdünnende Medikamente einnehmen. Dafür kann die künstliche Prothese unbegrenzt im Körper verbleiben. Im Gegensatz dazu ist die Haltbarkeit von Bioklappen begrenzt und abhängig vom Lebensalter. Zudem empfehlen wir die Einnahme von gerinnungsaktiven Medikamenten für drei Monate.
  • Kommt eine Operation am offenen Herzen nicht infrage – zum Beispiel weil der Patient zu schwach oder seine Hauptschlagader extrem stark verkalkt ist (Porzellanaorta) – bieten wir gemeinsam mit der Kardiologie ein neues kathetergestütztes Verfahren an. Es nennt sich TAVI (Transcatheter Aortic Valve Implantation). Mit dieser Methode sind wir in der Lage, die Aortenklappe minimalinvasiv und ohne Einsatz der Herz-Lungen-Maschine am schlagenden Herzen zu ersetzen. Die OP findet in unserem Hybridsaal mit einer hochmodernen Röntgenanlage statt. Das TAVI-Verfahren kommt auch Patienten zugute, die bereits vor Jahren aufgrund einer Aortenklappenstenose eine Bioklappe eingesetzt bekommen haben. Da die Bioklappe nicht unendlich hält, können wir hier ebenfalls auf das Prinzip „Klappe in Klappe“ zurückgreifen. Wir setzen also eine neue Klappe in die alte ein.
Mitralklappeninsuffizienz

Die Mitralklappe liegt zwischen dem linken Vorhof des Herzens und der linken Herzkammer. Sie besteht aus zwei kleinen Segeln, die über Sehnenfäden mit einem Muskel – dem Papillarmuskel – verbunden sind. Solange die Herzklappe gesund ist, dichten ihre beiden Segel den Vorhof des Herzens zur Herzkammer ab. Sie arbeitet also wie ein Ventil und verhindert den Rückstrom des Blutes in die falsche Richtung. Funktioniert dieser Prozess jedoch nur noch eingeschränkt und die Mitralklappe schließt nicht mehr vollständig, ist die Rede von einer Mitralklappeninsuffizienz.

Symptome

Typische Symptome sind Luftnot, ein allgemeines Schwächegefühl und Wasser in den Beinen. Außerdem leiden die Betroffenen manchmal unter Herzstolpern oder Herzrasen. Ein schwerwiegenderer Defekt an der Mitralklappe, zum Beispiel ein Abriss des Papillarmuskels, führt zu akutem Herzversagen.

Ursachen

Die häufigsten Ursachen einer Mitralklappeninsuffizienz sind degenerative Veränderungen: Die Sehnenfäden verschleißen mit der Zeit und reißen dadurch ab. Darüber hinaus lösen Wandbewegungsstörungen bei einem Herzinfarkt die Mitralklappeninsuffizienz aus. Infektionen mit Bakterien und rheumatisches Fieber kommen als Ursachen ebenfalls infrage. Die Krankheit kann aber auch angeboren sein.

Therapie

Die überwiegende Anzahl von Mitralklappen kann heutzutage repariert werden. Je nach Befund ist ein minimalinvasiver Eingriff über einen kleinen, rechtsseitigen Schnitt möglich. Sollten zusätzlich ein oder mehrere Bypässe nötig sein, müssen wir das Brustbein des Patienten öffnen.

Aortenklappeninsuffizienz

Die Aortenklappe sitzt zwischen der linken Herzkammer und der Hauptschlagader, der Aorta. Wenn Blut in die Schlagader gepumpt wird, öffnet sich die Aortenklappe. In der Entspannungsphase des Herzens dichtet sie die linke Herzkammer zur Aorta hin ab. So verhindert sie, dass das Blut ins Herz zurückfließt. Ist die Aortenklappe undicht, spricht man von einer Insuffizienz.

Symptome

Zunehmende oder akute Luftnot sind typische Symptome. Es kommt vor, dass Betroffene einen verstärkten Herzschlag empfinden. Leichte Formen rufen jedoch keine Beschwerden hervor.

Ursachen

Eine Aortenklappeninsuffizienz ist selten angeboren. Sie entsteht meistens infolge von Entzündungen oder verändertem Bindegewebe im Bereich der Herzklappe. Wie bei den meisten Herzkrankheiten lösen vor allem natürliche Verschleißprozesse im Alter eine Insuffizienz aus. Akute Aortenklappeninsuffizienzen treten bei Aortendissektionen auf: Dann liegen Risse in der Hauptschlagader vor. Chronische Aorteninsuffizienzen können durch ein Aneurysma in der Hauptschlagader bedingt sein.

Therapie

Oftmals können wir die Aortenklappe mithilfe der sogenannten David-Operation rekonstruieren. Im Vorfeld dieser komplexen OP sind jedoch einige Untersuchungen, etwa die Schluckechokardiografie, notwendig. Bei der David-Operation ersetzen wir das Aortenrohr durch eine Gefäßprothese und nähen die Herzklappe dort ein. Der Patient muss im Nachhinein keine blutverdünnenden Medikamente einnehmen. Eine weitere OP ist ebenfalls nicht erforderlich.

Aortenaneurysma

Die Hauptschlagader des Menschen wird auch Aorta genannt. Sie beginnt in der linken Herzkammer. Von dort aus verläuft sie nach oben in Richtung Hals, neigt sich schließlich abwärts und setzt sich bis zum Becken fort. An mehreren Stellen verzweigt sie sich in weitere Gefäße, die wiederum in feinen Äderchen auslaufen. Dadurch wird der gesamte Körper mit Blut versorgt. Normalerweise hat die Aorta einen Durchmesser von 2,5 bis 3,5 Zentimetern. Wenn sie sich jedoch darüber hinaus stark erweitert oder an einer bestimmten Stelle eine Aussackung bildet, sprechen Mediziner von einem Aortenaneurysma.

Symptome

Ein Aneurysma in der Hauptschlagader wird bei Untersuchungen eher zufällig entdeckt, weil es keine speziellen Symptome gibt. Später können allerdings Heiserkeit, Luftnot oder Schmerzen in den Schultern auftreten. In manchen fällen husten die Patienten Blut.

Ursachen

Für ein Aortenaneurysma sind meistens Bluthochdruck und Ablagerungen an den Blutgefäßwänden (Arteriosklerose) verantwortlich. Sie haben zur Folge, dass die Elastizität der Aorta abnimmt. Seltener ist die Krankheit durch eine Bindegewebsschwäche, Entzündungen oder Geburtsfehler bedingt.

Therapie

Voraussetzung für alle Operationen am aufsteigenden Teil der Aorta (Aorta ascendes) und am Aortenbogen ist der Einsatz der Herz-Lungen-Maschine. Sie übernimmt für den Zeitraum des Eingriffs die Funktion des Herzens. Es gibt heutzutage verschiedene Gefäßprothesen, um die schadhafte Stelle der Aorta auszubessern.

Vorhofflimmern

Das Herz arbeitet nach einem bestimmten Rhythmus. Zuerst wird das Blut aus den Vorhöfen in die Herzkammern gepumpt. Mit dem nächsten Schlag wird es von den Herzkammern in die Lunge sowie in den Körperkreislauf weitergeleitet. Gerät dieser normale Ablauf aus dem Takt, spricht man von einer Herzrhythmusstörung. Eine Form davon ist das Vorhofflimmern.

Symptome

Das Herz stolpert oder schlägt sehr schnell. Atemnot, Schwindel und Angstgefühle sind ebenfalls typisch. Oft spüren Betroffene aber gar keine Symptome.

Ursachen

Vorhofflimmern tritt häufig bei älteren Menschen auf oder bei Personen mit anderen  Herzerkrankungen. Beispielsweise führt ein Mitralklappenfehler zum Rückstau des Blutes und vergrößert so den Vorhof. Dadurch kommt es vermehrt zu Vorhofflimmern. Ansonsten können Bluthochdruck oder eine Schilddrüsenüberfunktion mögliche Auslöser sein.

Therapie

  • Im leichten Stadium helfen Medikamente, die die Herzfrequenz wieder auf das normale Niveau einpendeln und zudem die Bildung von gefährlichen Blutgerinnseln verhindern.
  • Möglich ist außerdem eine elektrische Kardioversion: Ein Elektroschock, der unter Betäubung durchgeführt wird, um den normalen Herzrhythmus wiederherzustellen.
  • Bei einer Vorhofablation wird der Bereich des Herzens verödet, der die Herzrhythmusstörung verursacht. Diese OP erfolgt am offenen Herzen und wird häufig mit anderen Eingriffen an den Herzklappen oder mit Bypassoperationen kombiniert. Meistens verschließen wir in derselben Sitzung das Vorhofohr, damit an dieser Stelle kein Blutgerinnsel entstehen kann.
Trikuspidalklappeninsuffizienz

Die Trikuspidalklappe liegt zwischen dem rechten Vorhof des Herzens und der rechten Herzkammer. Sie besteht aus drei kleinen Segeln, die über Sehnenfäden mit einem Muskel – dem Papillarmuskel – verbunden sind. Solange die Herzklappe gesund ist, dichten ihre Segel den Vorhof des Herzens während der Pumpvorgänge zur Herzkammer ab. Sie funktioniert also wie ein Ventil. Von einer Insuffizienz sprechen Mediziner, wenn die Trikuspidalklappe nicht mehr vollständig schließt.

Symptome

Charakteristische Symptome sind Wasseransammlungen in den Beinen, eine deutliche Zunahme des Bauchumfangs und Luftnot. Außerdem tritt bei manchen Betroffenen eine Herzrhythmusstörung, beispielsweise Vorhofflimmern, auf.

Ursachen

Ist die linke Herzseite bereits erkrankt, begünstigt das eine Trikuspidalklappeninsuffizienz. Gerade Mitralklappenerkrankungen gehen häufig mit Trikuspidalklappeninsuffizienzen einher. Außerdem kommt es vor, dass Bakterien diesen Herzklappenfehler verursachen. Davon sind meist Menschen betroffen, deren Immunsystem sehr geschwächt ist – etwa HIV-Infizierte oder Drogenabhängige.

Therapie

  • In fast allen Fällen können wir die Trikuspidalklappe reparieren. Das Verfahren, das dabei zum Einsatz kommt, nennt man Anuloplastie. Ziel ist es, das Gewebe, das die Öffnung der Herzklappe umschließt, mithilfe eines Kunststoffrings wieder in Form zu bringen. So können die Segel letztlich wieder richtig schließen.
Mitralklappenstenose

Die Mitralklappe liegt zwischen dem linken Vorhof des Herzens und der linken Herzkammer. Sie trennt diese Bereiche voneinander ab und reguliert den Bluteinstrom vom Vorhof in die Herzkammer: Zur richtigen Zeit öffnet und schließt sich die Mitralklappe. Ist die Öffnung der Mitralklappe eingeengt (Mitralklappenstenose), funktioniert dieser Ablauf nicht mehr einwandfrei. Die Folge ist ein Blutrückstau.

Symptome

Die Betroffenen fühlen sich schwach und leiden unter Atemnot. Herzrasen oder Herzrhythmusstörungen sind ebenfalls typisch.

Ursachen

Rheumatisches Fieber, in unseren Breiten nur noch sehr selten auftretend, löst in manchen Fällen eine Mitralklappenstenose aus. Auch bei älteren Patienten mit verkalkten Mitralklappen kann es zu einer Stenose kommen. Dieser Herzfehler ist selten angeboren.

Therapie

  • In der Regel werden die Mitralklappen nicht repariert, sondern ersetzt. Dabei verwenden wir biologische oder künstliche Klappen.
  • Patienten, die aufgrund einer Mitralklappenstenose bereits eine Bioklappe erhalten haben, müssen sich irgendwann wieder einer OP unterziehen. Der Grund: Eine Bioklappe ist nicht unendlich haltbar. Ihnen kommt die neue TAVI-Methode zugute. Mit diesem Verfahren sind wir in der Lage, die Mitralklappe minimalinvasiv und ohne Einsatz der Herz-Lungen-Maschine am schlagenden Herzen zu ersetzen. Die OP findet in unserem Hybridsaal mit einer hochmodernen Röntgenanlage statt.
Aortendissektion

Die Aorta, die Hauptschlagader des Menschen, setzt sich aus drei Schichten zusammen. Innen liegt die Gefäßschicht. Bei einer Aortendissektion reißt diese Schicht ein. Das Blut strömt dadurch in die mittlere Muskelschicht und löst die beiden Wände der Aorta voneinander. Dadurch entsteht im Inneren der Aorta eine Ausbuchtung.

Symptome

Da verschiedene Bereiche des Körpers mit Blut unterversorgt sind, kommt es neben Symptomen wie Brustschmerzen und Luftnot zu Lähmungen, Doppelsehen oder starken Bauchschmerzen. Bei einer akut auftretenden Aortendissektion leiden die Betroffenen unter heftigen Schmerzen und Angstgefühlen. Ist die Krankheit chronisch, haben die Patienten Rückenschmerzen.

Ursachen

Auch bei der Aortendissektion verursachen hauptsächlich verkalkte Gefäßwände und Bluthochdruck die Beschwerden. Bindegewebskrankheiten, Entzündungen oder angeborene Fehler sind seltener dafür verantwortlich. Des Weiteren kann sogar der Kontakt mit giftigen Substanzen zu einer Aortendissektion führen.

Therapie

Bei einer Aortendissektion müssen wir schnellstmöglich operieren. Die OP führen wir gemeinsam mit den Kollegen aus der Radiologie und Kardiologie in unserem Hybridsaal durch. Dabei verwenden wir neue sogenannte Hybridprothesen, die dem Betroffenen eine zweite große Operation ersparen. Der Einsatz von Stents kann im Nachhinein über die Leiste erfolgen.

Vorhofseptumdefekt

Das Herz hat zwei Vorhöfe. Sie liegen direkt nebeneinander und sind nur durch eine dünne Wand voneinander getrennt. Bei einem Vorhofseptumdefekt ist diese Trennwand defekt. Meist enthält sie ein Loch, durch das das Blut von einem Vorhof in den anderen fließt. Der Blutkreislauf des Herzens ist dadurch erheblich gestört.

Symptome

Luftnot, starker Herzschlag und eine geringe Belastbarkeit sind typisch. Die Betroffenen ermüden sehr schnell und leiden häufig unter Lungenentzündungen. Sogar Hirninfarkte können durch einen Vorhofseptumdefekt entstehen.

Ursachen

Ein Vorhofseptumdefekt ist angeboren. Während der Entwicklungsphase im Mutterleib verschließt sich bei manchen Menschen die Verbindung zwischen den beiden Herz-Vorhöfen nicht. Ein Loch in der Trennwand bleibt bestehen. Mit zunehmendem Alter kommt es dann zu Beschwerden. Infektionen, Medikamente oder Alkohol während der Schwangerschaft können diesen Herzfehler bei Neugeborenen auslösen.

Therapie

  • Die Kardiologen verschließen das Loch üblicherweise mit einem Schirmchen. Wenn aber zu wenig Gewebe vorhanden ist, nähen wir Herzchirurgen einen Flicken (Patch) ein. Das Ganze geschieht unter Einsatz der Herz-Lungen-Maschine.
  • Handelt es sich um einen isolierten Vorhofseptumdefekt, ist also nur dieses Loch vorhanden, können wir einen minimalinvasiven Eingriff durchführen. Dabei ist nur ein kleiner Schnitt unterhalb der rechten Brust nötig. Bei Patienten, die noch andere Operationen am Herzen benötigen (zum Beispiel Bypässe), müssen wir das Brustbein öffnen.
Herztumor

Herztumoren kommen relativ sehr selten vor. Sie können gut- oder bösartig sein, wobei die meisten gutartig sind. Ein Herztumor kann Herzrhythmusstörungen, Herzinfarkte und sogar einen plötzlichen Herztod hervorrufen.

Symptome

Die Beschwerden hängen von der jeweiligen Lage des Tumors im Herzen ab. Häufige Symptome sind ein plötzlicher Verlust der körperlichen Leistungsfähigkeit, Luftnot sowie Schmerzen oder ein Beklemmungsgefühl in der Brust. Leichtes Fieber, Gewichtsverlust oder Ohnmacht sind ebenfalls typisch. Vor allem kleinere Tumoren können eine Embolie auslösen.

Ursachen

Warum sich Herztumore entwickeln, ist bisher unbekannt. Manchmal sind Tochtergeschwülste (Metastasen) anderer Krebserkrankungen dafür verantwortlich, dass sich ein Herztumor bildet.

Therapie

  • Gutartige Herztumoren befinden sich meist im Bereich des rechten oder linken Vorhofes. Wir entfernen sie operativ und unter Einsatz der Herz-Lungen-Maschine.
  • Bei bösartigen Tumoren wird eine Chemo- oder Strahlentherapien empfohlen.
Herzwand-Aneurysma

Ein Herzwand-Aneurysma entsteht, wenn das Gewebe der Herzwand dünner wird. In dem betroffenen Bereich erweitert sich die Wand oder bildet eine Aussackung. Sammelt sich dort Blut und gerinnt, wird es gefährlich: Derartige Gerinnsel können den Blutkreislauf im Körper stören oder sogar unterbrechen.

Symptome

Betroffene haben zunächst keine Beschwerden. Ist das Aneurysma jedoch sehr weit fortgeschritten, treten oft Herzrhythmusstörungen oder eine Herzschwäche auf.

Ursachen

Aneurysmen werden fast immer durch Herzinfarkte verursacht. Auch andere Krankheiten wie Bluthochdruck oder Bindegewebsschwächen begünstigen diese schadhaften Stellen im Herzen.

Therapie

  • Während einer Operation entfernen wir das Aneurysma und fügen die gesunden Bereiche der Herzwand aneinander. Da sich die Herzkammer durch den Eingriff verkleinert und die Herzmuskulatur unter einer anderen Spannung arbeitet, verbessert sich die Herzleistung des Patienten. In manchen Fällen verwenden wir einen speziellen Flicken (Patch). Er ersetzt das herausgetrennte schadhafte Gewebe.
Panzerherz (Perikarditis constrictiva)

Der Herzbeutel, Perikard genannt, umschließt das menschliche Herz. Er sorgt dafür, dass sich die Herzkammern nicht übermäßig ausdehnen. Normalerweise ist der Herzbeutel sehr flexibel. Wenn er aber verhärtet und verdickt, sprechen Mediziner von einem Panzerherz.

Symptome

Die häufigsten Symptome sind Schmerzen im Brustbereich, Leistungsschwäche und Atemnot. Außerdem leiden die Betroffenen unter Wassereinlagerungen in Armen und Beinen.

Ursachen

Hauptursache für das Panzerherz ist die Tuberkulose, eine bakterielle Infektionskrankheit. Da diese Erkrankung aber in Deutschland kaum noch vorkommt, tritt das Panzerherz entsprechend selten auf. Andere wiederkehrende Entzündungen können ebenfalls Auslöser sein.

Therapie

Für die Operation müssen wir das Brustbein öffnen. Ob eine Herz-Lungen-Maschine zum Einsatz kommt, machen wir vom jeweiligen Befund abhängig. Im Zuge der Operation entfernen wir die Kalkeinlagerungen und gegebenenfalls Teile des verdickten Herzbeutels, damit das Herz wieder frei schlagen kann.