Willkommen in der Radiologie!

Krankheitsbilder - Institut für Radiologie - St.-Johannes-Hospital Dortmund
Moderne Diagnostik und Behandlung stehen bei uns im Fokus.

Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie

Moderne Technik und behutsame Handarbeit

Leitung:
Prof. Dr. med. Karl Schürmann

Durch den raschen Fortschritt in der Radiologie können wir heute früher exakte Diagnosen stellen und auf neue, für den Patienten weniger belastende diagnostische und therapeutische Methoden zurückgreifen. Das Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie bietet für alle Kliniken der Katholischen St.-Johannes-Gesellschaft Dortmund bildgebende Verfahren an – von der einfachen Röntgendiagnostik bis hin zu Computertomografie (CT) und Kernspintomografie. Die Kernspintomografie wird auch als Magnetresonanztomografie (MRT) bezeichnet. Mithilfe der CT können wir gezielt und schonend Gewebeproben aus dem Körper entnehmen, beispielsweise aus der Lunge, wenn der Verdacht auf einen bösartigen Lungentumor (Lungenkrebs) besteht. Dabei ist eine enge Zusammenarbeit mit den behandelnden Onkologen wichtig.

Zudem führen wir Gefäßeingriffe per Draht und Katheter durch, unter anderem an der Brust- und Bauchschlagader und an den Becken- und Beinschlagadern. Schlagadern werden medizinisch als Arterien bezeichnet. Bei den Gefäßeingriffen kooperieren wir eng mit der Gefäßchirurgie. Zugang zum Gefäßsystem verschaffen wir uns über die Leiste. Lesen Sie dazu im nächsten Abschnitt mehr.

Punktion der Leistenschlagader

Wir können wir Radiologen uns Zugang zum Gefäßsystem verschaffen? Der übliche Weg geht über die rechte Leistenarterie. Nach Vorbereitung der Leiste – dazu gehören Rasur, Hautdesinfektion und steriles Abdecken der Leistenregion mit einem Lochtuch – werden die Haut und Unterhaut in der Leiste mit einem lokal wirkenden Mittel (Lokalanästhetikum) betäubt. Die meist gut tastbare Leistenschlagader punktieren wir mit einer etwa 1-1,2 Millimeter dicken Hohlnadel. Dann führen wir über die Nadel einen Draht in die punktierte Schlagader ein. Über den Draht können wir nun verschiedene Katheter schieben. Diese „Seldinger-Technik“ wurde bereits 1953 von einem schwedischen Radiologen entwickelt und auch nach ihm benannt. Heutzutage wird vor den Kathetern häufig eine sogenannte Schleuse eingebracht, über die die Katheter sicher ein- und ausgewechselt werden können, ohne dass jedes Mal direkter Kontakt mit der Gefäßwand auftritt.

Schaufensterkrankheit

Die Schaufensterkrankheit (Claudication intermittens) ist eine Form der Arteriosklerose (vereinfacht: Verkalkung der Schlagader). Sie heißt auch periphere arterielle Verschlusskrankheit (PAVK) und wird durch eine Verengung der Becken- und/oder Beinschlagadern verursacht. Blut, das das Gewebe, besonders die Muskulatur, mit Sauerstoff und anderen lebenswichtigen Stoffen versorgt, kann deshalb nicht mehr in ausreichender Menge herantransportiert werden.


Die Arteriosklerose ist eine Systemerkrankung. Sie kann auch andere Gefäßgebiete und Organe betreffen, etwa die Schlagadern, die das Herz und/oder die Halsschlagadern versorgen. Treten Verengungen oder Verschlüsse von Schlagadern plötzlich auf, ist das mitunter lebensgefährlich:

  • Wenn die Halsschlagader betroffen ist, kann das zu einem Schlaganfall führen.
  • Eine plötzliche Einengung oder Verschlüsse der Herzkranzschlagadern können einen akuten Herzinfarkt auslösen.
  • Im Bereich der Beinschlagadern kann eine plötzliche Einengung oder ein Verschluss eine Amputation notwendig machen.

Symptome

Viele Betroffene haben zunächst keine Beschwerden. Werden die Beine durch mangelnde Bewegung und fortschreitende Gefäßverengung jedoch nicht genügend mit Blut versorgt, kann es zu einem Kältegefühl, Schwäche sowie Schmerzen in den Beinen kommen. Die Beschwerden treten anfangs nur bei Belastung, später auch in Ruhe auf. Patienten können nicht mehr längere Zeit am Stück gehen, sondern müssen bereits nach wenigen hundert Metern öfter stehen bleiben, damit die Schmerzen nachlassen. Schreitet die Erkrankung weiter fort, zeigen sich die Schmerzen bereits im Ruhezustand. Wenn sich der Zustand verschlechtert, können sich Geschwüre bilden, vor allem an den Füßen.

Ursachen

Über 95 Prozent der Fälle sind durch Arteriosklerose bedingt. Die übrigen Fälle gehen auf entzündliche Gefäßkrankheiten, Traumata oder eine frühere Bestrahlung zurück. Mit zunehmendem Alter verlieren die Adern ihre Elastizität. Durch Ablagerungen verengen sie sich zudem immer weiter. Daher sind vielfach ältere Patienten betroffen. Rauchen, die Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus), arterieller Bluthochdruck und hohe Blutfettwerte erhöhen das Risiko, an der Schaufensterkrankheit zu erkranken.

Therapie

In der Radiologie behandeln wir die Gefäßverengungen der Schaufensterkrankheit häufig mit der PTA (perkutane transluminale Angioplastie) und der Stentimplantation. Bei der PTA schieben wir einen kleinen Ballon mit einem dünnen Katheter durch die Leistenarterie bis zur erkrankten Arterie im Becken oder Bein. Die Verengung wird durch den Ballon aufgedehnt, sodass das Blut wieder besser fließen kann. Zusätzlich kann ein Stent – ein kleines Röhrchen aus feinen Metallstreben – eingesetzt werden. Der Stent soll die betroffene Stelle dauerhaft offen halten.

Diabetisches Fußsyndrom

In der Regel versorgen drei Arterien die Unterschenkel und die Füße mit Blut. Sind diese Arterien stärker eingeengt oder verschlossen, kommt es normalerweise zu der oben beschriebenen Schaufensterkrankheit. Bei zuckerkranken Patienten (Diabetikern) gibt es jedoch noch weitere, für den Verlauf der Erkrankung ungünstige Besonderheiten. Der erhöhte Blutzuckerspiegel schädigt neben den Gefäßen auch die Nerven. Die Gefahr einer Nervenschädigung steigt, je schlechter der Blutzuckerspiegel eingestellt ist und je länger die Zuckerkrankheit besteht.
An den Füßen gibt es zahlreiche Nerven, weil diese sehr stark belastet sind und ständig engen Kontakt mit der Umgebung haben. Funktionieren die Nerven nicht mehr normal, bemerkt der Diabetiker nicht, wenn kleine Wunden oder Verletzungen am Fuß auftreten – und schont ihn dementsprechend auch nicht. So bilden sich mitunter schnell größere, schlecht heilende Wunden, die sich, häufiger als bei gesunden Menschen, mit Bakterien infizieren können. Deshalb sind bereits minimale Verletzungen am Fuß für einen Diabetiker gefährlich. Die Kombination aus Gefäß- und Nervenerkrankung kann zum diabetischen Fußsyndrom führen. Hier erkrankt der gesamte Fuß einschließlich des Fußskeletts. Bei einem ungünstigen Verlauf droht eine Amputation, beispielsweise einzelner Zehen, des Vorfußes oder des gesamten Fußes. Eine frühzeitige Behandlung kann dies verhindern.

Symptome

  • Bei stark geschädigten Nerven sind Symptome wie Schmerzen oder Missempfindungen trotz oft ausgedehnter und schwerer Wunden am Fuß nur gering oder gar nicht vorhanden.
  • Sind die Nerven noch nicht oder nur wenig geschädigt, leiden die Betroffenen unter den gleichen Beschwerden wie nicht zuckerkranke Patienten mit Schaufensterkrankheit. Es treten unter Belastung, also beim Gehen, nach einer gewissen Strecke Schmerzen im Unterschenkel und im Fuß auf. Der Patient bleibt stehen, bis die Schmerzen weniger geworden sind, und geht erst dann weiter.
  • Bei stärkeren Durchblutungsstörungen hat der Patient bereits im Ruhezustand Schmerzen.

Ursachen

Die häufigste Ursache für Engen (= Verengungen) der Unterschenkelarterien ist Arteriosklerose, also eine Verkalkung der Schlagadern. Diabetiker haben ein stark erhöhtes Risiko für Engen und Verschlüsse der Becken- und Beinarterien, besonders der Unterschenkelarterien. Auch Rauchen, erhöhte Blutfettwerte, Bluthochdruck und eine dauerhafte schwere Funktionseinschränkung der Nieren (Niereninsuffizienz) erhöhen das Risiko für eine Arteriosklerose. Genetische Faktoren spielen ebenfalls eine Rolle. Es wurde festgestellt, dass die Arteriosklerose in einigen Familien häufiger auftritt als in anderen.

Therapie

  • Verengungen der Unterschenkelarterien behandeln wir, ebenso wie Engen in anderen Gefäßgebieten, oft mit der PTA (perkutane transluminale Angioplastie) über einen Zugang von der Leistenarterie. Dazu schieben wir einen kleinen Ballon mit einem dünnen Katheter in der betroffenen Arterie bis zur verengten Stelle. Der Ballonkatheter dehnt die Arterie auf und weitet sie, sodass das Blut wieder besser fließen kann.
  • Um die Arterien dauerhaft offenzuhalten, setzen wir auch kleine Stents aus Metall ein. Da die Unterschenkelarterien sehr dünn sind, haben die verwendeten Stents nur einen Durchmesser von etwa 3 bis 4 Millimetern.
Arterienaneurysmen

Schlagadern werden medizinisch als Arterien bezeichnet und sind die Gefäße, die vom Herzen wegführen. Arterien sehen sich einem ständigen hohen Druck ausgesetzt – verursacht durch das Blut, das das Herz in den Körper pumpt. Bei Aneurysmen handelt es sich um Aussackungen von Schlagadern. Aneurysmen können überall im Körper auftreten. Oft sind die Beckenarterien, die Bauch- oder die Brustschlagader betroffen. Die Aussackungen entstehen, wenn die Wände der Blutgefäße durch den hohen Druck nachgeben. Es kommt zu einer lokalen Erweiterung, die Gefäßwand wird zunehmend ausgedünnt. Je größer das Aneurysma wird, desto größer ist auch die Gefahr, dass die Wand reißt (Ruptur). Abhängig von der Lage des Aneurysmas kann der Gefäßeinriss lebensbedrohlich sein. Die ausgelöste starke Blutung in das umliegende Gewebe endet nicht selten tödlich.

Symptome

Ein Aneurysma verursacht häufig zunächst keine Beschwerden und kann lange Zeit unbemerkt bleiben. Vielfach wird es bei einer anderen Untersuchung wie Ultraschall oder CT entdeckt. Schmerzen treten oft erst auf, wenn die Größe der Aussackung zunimmt und Nachbarstrukturen beteiligt werden oder die Gefäßwand reißt. Sehr große Aneurysmen – etwa im Bauchraum – können manchmal bei einer Untersuchung ertastet werden. In seltenen Fällen kommt es zu Rückenschmerzen, weil das Aneurysma auf die Wirbelsäule drückt. Ein Aufstau der Nieren durch Druck auf den Harnleiter, der den Urin in die Blase ableitet, ist ebenfalls möglich.

Ursachen

Aneurysmen entwickeln sich überwiegend aus einer Arteriosklerose, selten aus anderen Erkrankungen der Gefäßwände. Manchmal entstehen sie durch schwere Verletzungen, etwa bei Autounfällen oder Stürzen aus großer Höhe. Auch eine angeborene Bindegewebsschwäche oder Infektionen können für die Aussackung von Gefäßen verantwortlich sein.

Therapie

Neben der herkömmlichen offenen Operation kommt bei vielen Aneurysmen eine sogenannte „endoluminale“ Therapie in Frage. Dabei erfolgt der Eingriff vom Gefäß aus. Bei einer endoluminalen Ausschaltung führen wir ein mit Kunststoffgewebe überzogenes Röhrchen (Stent mit Mantel = Stentgraft), das auf einen Katheter montiert ist, in die Leistenschlagader ein. Dieser Stent wird unter Durchleuchtungskontrolle auf Höhe des Aneurysmas gebracht und freigesetzt. Der Mantel des Röhrchens besteht aus demselben Gewebe, aus dem auch wasserdichte Regenjacken (Goretex®) oder Gardinen (Dacron®/Polyester) hergestellt werden. Das wasserdichte Röhrchen ersetzt die ausgesackte Gefäßwand und schließt an eine gesunde Stelle der Schlagader an. So können wir das Aneurysma ausschalten.

Wenn das kranke, erweiterte Gefäß für die Versorgung des Körpers nicht unbedingt benötigt wird, können wir es auch durch Metallspiralen verschließen (Embolisation). Bei der Embolisation wird die Schlagader an der Stelle des Aneurysmas vollständig verschlossen.

Bluthochdruck

Bluthochdruck (arterielle Hypertonie) ist eine sehr häufige Erkrankung im Erwachsenenalter. Bei etwa 90 Prozent der Patienten lässt sich keine Ursache dafür feststellen (essentielle Hypertonie). Selten wird eine Verengung der Nierenarterie gefunden. Betroffen sind meist ältere Patienten. Wenn die Ursache nicht behoben wird und der zu hohe Blutdruck zu lange bestehen bleibt, kann daraus ein fixierter Bluthochdruck werden. Es ist bekannt, dass hoher Blutdruck überall im Körper Gefäße schädigen und zu Schlaganfällen sowie Herzinfarkten führen kann. Bei der betroffenen Niere kann es zu einer eingeschränkter Funktion (Niereninsuffizienz) kommen: Das bedeutet, sie scheidet nicht mehr ausreichend Stoffwechselprodukte aus. Durch eine rechtzeitige Therapie lässt sich ein Nierenschaden oftmals verhindern.

Symptome

Erhöhter Blutdruck, ob ohne bekannte Ursache oder als Folge einer verengten Nierenarterie, verursacht häufig keine Beschwerden. Manchmal können Kopfschmerzen, ein allgemeines Wärmegefühl, Druck im Brustkorb und ähnliche unspezifische Symptome auftreten. Ist nur eine Niere betroffen, wird die Nierenfunktion zunächst nicht schlechter: Die abnehmende Leistung der erkrankten Niere wird dadurch ausgeglichen, dass die gesunde Niere ihre Leistung steigert. Der chronisch deutlich erhöhte Blutdruck schädigt langfristig aber auch die gesunde Niere. Unbehandelt kann über Jahre und Jahrzehnte eine Niereninsuffizienz entstehen und eine Blutwäsche (Dialyse) kann nötig werden. Hinzu kommt – bedingt durch den erhöhten Blutdruck – ein stark erhöhtes Risiko für einen Schlaganfall oder Herzinfarkt.

Ursachen

Auch die Einengung der Nierenschlagadern (Nierenarterien) wird meistens durch eine Arteriosklerose (vereinfacht: Verkalkung der Schlagader) verursacht. Nimmt die Durchblutung der Niere bis unter einen gewissen Wert ab, versucht sie, die eingeschränkte Durchblutung zu steigern, indem sie das Enzym Renin ins Blut ausschüttet. Renin aktiviert weitere Substanzen, was die kleinen Schlagadern stark einengt. Als Folge steigt der Blutdruck noch stärker an.

Therapie

  • Den erhöhten Blutdruck bei Nierenarterienverengungen behandeln wir zunächst mit Medikamenten. 
  • Wenn Medikamente nicht mehr ausreichen, ist es möglicherweise sinnvoll, eine PTA (perkutane transluminale Angioplastie) durchzuführen. Dazu schieben wir einen kleinen Ballon, der sich abhängig vom Durchmesser der Nierenarterie auf 5 bis 7 Millimeter vergrößern lässt, von der Leiste aus bis zur verengten Nierenarterie. Dort dehnt der Ballon die Verengung auf. Im Anschluss kann das Blut besser fließen und die Niere wird wieder besser durchblutet.
  • Befindet sich die Verengung nahe am Abgang der Nierenschlagader aus der großen Bauchschlagader, verwenden wir in der Regel ein flexibles Röhrchen aus Metallstreben (Stent), um die Nierenarterie dauerhaft aufzuhalten.
Hochgradige asymptomatische und symptomatische Halsschlagader-Einengungen

Die Halsschlagader (Arteria carotis interna) versorgt das Gehirn mit Blut. Ist sie verengt, spricht man von einer Karotisstenose. Über die Hälfte der Schlaganfälle geht auf verengte Halsschlagadern zurück. Zwar löst dies nicht zwingend einen Schlaganfall aus, doch das Risiko erhöht sich, je stärker die Verengung wird. Ab einer Einengung von über 70 Prozent (gemessen nach dem NASCET-Verfahren) steigt die Gefahr eines Schlaganfalls deutlich an. Daher sollte eine Therapie erwogen werden.

Die Standardbehandlung ist die offene Operation. Nur unter besonderen Umständen ziehen wir die perkutane Behandlung mit Draht und Katheter vor. Solche Umstände liegen vor, wenn beispielsweise eine erneute Einengung nach Voroperation eintritt oder wenn die Einengung durch eine frühere Strahlentherapie verursacht wird.

Symptome

Karotisstenosen äußern sich nicht zwangsläufig durch Symptome: Man spricht entweder von einer asymptomatischen (ohne Beschwerden) oder einer symptomatischen (mit Beschwerden) Einengung einer Halsschlagader. Auch wenn zunächst keine Beschwerden durch die Einengung vorliegen, kann es dennoch früher oder später dazu kommen. Eine symptomatische Halsschlagader-Einengung äußert sich in neurologischen Ausfällen, die vorübergehend (sogenannte TIA = transitorische ischämische Attacke) oder dauerhaft (klassischer Schlaganfall) sein können. Neurologische Ausfälle sind zum Beispiel Sprachstörungen, Sehstörungen bis zur Blindheit oder die Lähmung eines Arms und/oder Beins.

Ursachen

Zu den Hauptursachen der Karotisstenose gehört wiederum die Arteriosklerose (vereinfacht: Verkalkung der Schlagader). Rauchen, Bluthochdruck (arterielle Hypertonie), hohe Blutfettwerte, Diabetes mellitus, Niereninsuffizienz mit Notwendigkeit zur Blutwäsche sowie Gicht erhöhen das Risiko für eine Karotisstenose. Ältere Menschen (über 60 Jahre) und Männer sind häufiger betroffen. Entzündungen und andere Krankheiten der Blutgefäße können ebenfalls eine Karotisstenose bewirken.

Therapie

  • Um den Blutzufluss zum Gehirn zu gewährleisten, muss die Arterie aufgedehnt werden. Dazu führen wir eine PTA (perkutane transluminale Angioplastie), also eine Aufweitung des Gefäßes mit einem Ballon, durch. Im Anschluss setzen wir ein Röhrchen aus Drahtgeflecht (Stent) ein, das das Gefäß langfristig offen halten soll. Normalerweise wählen wir dafür einen Zugang von der Leistenarterie aus.
Shuntfehlfunktion bei Dialysepatienten

Ein Shunt ist eine künstliche Verbindung zwischen einer Schlagader (Arterie) und einer Vene. Patienten mit nicht mehr funktionierenden Nieren (Niereninsuffizenz) setzen wir einen Shunt ein, um ihnen die Blutwäsche (Dialyse) zu ermöglichen. Die Nieren kontrollieren den Flüssigkeitshaushalt des Menschen – und damit verbunden die Konzentration sogenannter Elektrolyte im Blut, etwa Natrium, Kalium und Kalzium. Damit Menschen mit nicht mehr funktionierenden Nieren überleben können, benötigen sie eine Blutwäsche. Diese wird von Maschinen außerhalb des Körpers vorgenommen. Für die Blutwäsche – sie ist meist mehrmals in der Woche notwendig und dauert jeweils ein paar Stunden – ist ein hoher Blutfluss erforderlich. Durch die künstliche Verbindung zwischen einer Schlagader, die einen hohen Druck und Fluss hat sowie einer Vene, in der normalerweise ein niedriger Druck und ein langsamer Fluss herrschen, ist eine hohe Blutflussrate möglich.


Shunts werden normalerweise am Arm, bestenfalls am Unterarm zwischen der Speichenschlagader und einer dort verlaufenden, kräftigen Unterarmvene angelegt. Der Arm ist dafür günstig, weil er gut erreichbar ist und das zu punktierende Gefäß oberflächlich liegt. Der Shunt muss nämlich mehrmals pro Wochen mit kräftigen Hohlnadeln punktiert werden.

Symptome

Eine Shuntfehlfunktion macht sich häufig dadurch bemerkbar, dass die Dialyse länger dauert oder gar nicht mehr möglich ist, weil die notwendigen Blutflussraten von mindestens 200-300 Millilitern pro Minute nicht mehr erreicht werden. Es können auch starke Schwankungen in der Flussrate auftreten, die die Funktion der Blutwäschemaschinen stören. Der Arm kann anschwellen, wenn eine Enge der ableitenden Shuntvene weiter herzwärts entsteht, beispielsweise in der Schlüsselbeinregion.

Ursachen

Die künstliche Verbindung zwischen Schlagader und Vene (Shuntvene) ist für die Vene eine unnatürliche Belastung. Ihre Wand ist für die hohen Flussraten und Drücke, die in Schlagadern herrschen, nicht gebaut. Hinzu kommt, dass die Shuntvene mehrmals pro Woche mit dicken Nadeln punktiert und damit ebenfalls geschädigt wird. Auf diese Fehlbelastung reagiert sie regelmäßig mit Aussackungen, Narbenbildungen und Verengungen. Aussackungen und Verengungen im Shunt regen die Blutgerinnung an. Es können sich Blutgerinnsel (Thromben) bilden, die den Shunt weiter einengen oder vollständig verstopfen. Der Shunt funktioniert dann nicht mehr: Eine Blutwäsche ist darüber nicht mehr möglich.

Therapie

  • Ein Gerinnsel im Shunt können wir operativ entfernen, durch Kathetertechnik auflösen oder soweit zerkleinern, dass er wieder funktioniert.
  • Verengungen der Shuntgefäße können wir durch eine PTA (perkutane transluminale Angioplastie) dehnen. Die Verengung wird durch einen Ballon aufgedehnt, sodass das Blut wieder besser fließt.
  • Stents, kleine Röhrchen aus feinen Metallstreben, sollten im Bereich der Shuntvene möglichst nicht eingesetzt werden, weil sie die Punktierbarkeit des Shunts einschränken. Treten Engen der Shuntvenen weiter herzwärts auf, verwenden wir häufiger Stents.
Gutartige Gebärmutterknoten (Uterusmyome)

Uterusmyome sind gutartige Geschwülste der Gebärmutter, die von der Muskulatur ausgehen. Rund ein Viertel der Frauen ab 30 Jahren hat Myome, doch die wenigsten merken etwas davon. Nur in einem von vier Fällen treten Beschwerden auf. Oft bleiben die Geschwülste klein. Myome können jedoch auch größer als 15 Zentimeter werden. Je nach Lage, Größe und Beschwerden ist eine Therapie nötig.

Symptome

Myome lösen häufig verstärkte und schmerzhafte Regelblutungen aus. Sie können auch eine Blutarmut (Anämie) verursachen. Schmerzen im Unterbauch, beim Wasserlassen und beim Geschlechtsverkehr sind ebenfalls möglich. Üben die Myome Druck auf die Blase, den Darm oder auf die Nerven aus, können sie vermehrten Harndrang bewirken, zu einem Spannungs- und Druckgefühl im Unterbauch sowie seltener zu Rücken- und Beinschmerzen führen.

Ursachen

Myome können sich – unter dem Einfluss von weiblichen Hormonen wie Östrogen und Progesteron – bei Frauen im gebärfähigen Alter bilden. Dabei kommt es in der Gebärmutter an einer oder an verschiedenen Stellen zu gutartigen Wucherungen von Muskelgewebe. Wenn die Menstruation nach der Menopause aufhört, entwickeln sich keine weiteren Myome mehr.

Therapie

Es stehen verschiedene Therapien zur Auswahl. Standardtherapie ist die Operation. Oft entfernen wir die gesamte Gebärmutter. Viele Frauen möchten ihre Gebärmutter jedoch behalten. Eine Alternative – es gibt noch weitere – ist ein Verfahren, bei dem wir mit Draht und Kathetern die Myome per Embolisation von einer Leistenschlagader aus verschließen. Dazu schieben wir über einen 2-3 Millimeter großen Außenkatheter einen etwa 1 Millimeter großen Katheter (Mikrokatheter) in das Gefäß, das die Myome mit Blut versorgt. Darüber spritzen wir Kunststoff-Kügelchen (mit einem Durchmesser von unter einem Millimeter). Die Kügelchen werden vorher in einer Spritze mit Flüssigkeit vorbereitet. Sie fließen dann mit dem Blutstrom in die Peripherie der Gefäße, bis sie an der Stelle, wo der Durchmesser des Gefäßes und der Kügelchen etwa gleich sind, stecken bleiben. Die Kügelchen verstopfen das Gefäß und schnüren so die Blutzufuhr des Myoms ab. Das Myom verödet und die Vernarbung beginnt. Dadurch schrumpft das Myom im Verlauf der nächsten sechs Monate. Die Wirkung tritt also meist nicht direkt, sondern erst verzögert ein. Das Verfahren funktioniert, weil Myome stärker durchblutet sind als das normale Muskelgewebe der Gebärmutter.

Portimplantation bei Krebspatienten

Durch eine Chemotherapie können besonders schnell wachsende Tumorzellen vernichtet oder stark geschädigt werden. Dabei werden Zellgifte, sogenannte Zytostatika, durch eine Infusion in den Körper geleitet. Sie greifen die Krebszellen in bestimmten Phasen der Zellteilung an. Eine Chemotherapie wird individuell auf den Patienten abgestimmt und exakt dosiert. Der Patient erhält die Therapie in festgelegten Abständen von einigen Tagen oder Wochen. Jede Behandlung dauert jeweils mehrere Stunden, denn die Infusion sollte langsam in die Vene fließen. 

Die Vorteile eines Portzugangs

Ein intravenöser Port kann eine Chemotherapie erleichtern. Der Port ist ein kleiner Behälter aus sterilem Material, der unter die Haut implantiert wird. Durch einen dünnen Schlauch ist er mit einer Vene verbunden. Der Port dient als Dauerzugang für die Chemotherapie. Durch eine Nadel kann er für jede neue Infusion von außen leicht erreicht werden.

Durch einen Port wird die erneute schmerzhafte Punktion einer Vene am Arm vermieden, da immer derselbe Zugang verwendet werden kann. Auf diese Weise minimiert sich auch die Gefahr, dass die Infusion daneben tropft. Der Port liegt meist in der Nähe des Schlüsselbeins. So hat der Patient während der Infusion beide Hände frei und kann sich leichter bewegen.

 

Der Port wird in der Regel ambulant unter einer Lokal- oder Vollnarkose eingesetzt. Er heilt innerhalb weniger Tage in die Haut ein. Nach jeder Chemotherapie wird der Port versiegelt und ruht. Wenn die Therapie ganz abgeschlossen ist, kann er ohne Probleme entfernt werden.

Leberkrebs und Metastasen bösartiger Tumoren in der Leber

Bei Leberkrebs (Leberkarzinom) bildet sich bösartiges Gewebe in der Leber. Wenn der Tumor aus Zellen der Leber selbst entsteht, ist das ein primärerer Leberkrebs. Hat ein Krebs aus anderen Organen in die Leber gestreut, spricht man von Lebermetastasen und sekundärem Leberkrebs.
Die Leber wird zu 80 Prozent aus der Pfortader vom Darm aus mit Blut versorgt. Aus der Leberarterie stammen nur 20 Prozent. Lebertumoren dagegen speisen sich hauptsächlich aus der Leberarterie. Daher ist es möglich, sie über diese Arterie zu erreichen und tumorhemmende Substanzen einzubringen, während das umliegende gesunde Lebergewebe geschont wird.

Symptome

Leberkrebs wird oftmals erst spät entdeckt, weil er zunächst in der Regel keine Symptome hervorruft. Später treten zunehmend Beschwerden auf: Dazu gehören Appetitlosigkeit, ständige Müdigkeit, Erschöpfung und Schmerzen. Auch Gelbsucht kann ein Anzeichen sein. Je früher ein Leberkarzinom erkannt wird, desto besser sind die Heilungschancen.

Ursachen

Krebs kann viele Auslöser haben. Verschiedene Faktoren, darunter die genetischen Anlagen oder eine Strahlenbelastung, können das Krebsrisiko erhöhen. Leberkrebs wird besonders durch eine bestehende Leberzirrhose begünstigt. Das ist eine Vernarbung des Lebergewebes, zumeist durch Alkoholmissbrauch oder chronische Hepatitis (Gelbsucht) verursacht. Daher ist es wichtig, dass sich Patienten mit einer Leberzirrhose regelmäßig untersuchen lassen.

Therapie

  • Zur Behandlung von Lebertumoren und Metastasen der Leber verbinden wir häufig die Embolisations-Therapie mit einer Chemotherapie. Das Verfahren wird Transarterielle Chemoembolisation (TACE) genannt.
  • Bei der Embolisation werden durch das Einbringen von verklumpenden Partikeln oder Flüssigkeiten gezielt diejenigen Arterien verschlossen, die den Tumor versorgen. Sie enthalten ein chemisches Zellgift (Zytostatikum), das die Tumorzellen zerstört oder ihr Wachstum behindert. Durch den Verschluss der tumorversorgenden Schlagadern kann sich das Zellgift im Tumor stark anreichern und die Krebszellen angreifen. Das umliegende gesunde Gewebe bleibt weitgehend verschont. Die Chemoembolisation führen wir in der Regel über einen Leistenarterienzugang durch.
  • Eine Chemoembolisation kann auch vor einer Operation eingesetzt werden, um den Tumor zu verkleinern.
Metastasen und bösartige Tumoren der Leber (Niere, Lunge)

Krebs kann in allen Organen auftreten. Am häufigsten ist er in der Lunge, im Dickdarm, in der Brust (bei Frauen) und in der Prostata (bei Männern) zu finden. Mit Blick auf das Organ, aus dem die Krebszellen stammen, sprechen Ärzte von einem primären Tumor.

Krebs hat die Tendenz, sich entweder lokal oder über die Blut- und Lymphbahnen im Körper auszubreiten. Diese Ausbreitung, beispielsweise in andere Organe, bezeichnet man als Metastasierung. Die Tochtertumore heißen Metastasen. Der Primärtumor und die Metastasen müssen beide behandelt werden.

Symptome

Viele Krebsarten werden oft spät erkannt, weil es zunächst keine Symptome gibt. Bisweilen entdecken Ärzte die Tumoren zufällig bei einer anderen Untersuchung. Es ist nicht selten, dass zunächst die Absiedlungen (Metastasen) und erst nach weiteren Untersuchungen der primäre Krebs gefunden wird.

Führt Krebs zu Beschwerden, sind diese häufig unspezifisch. Die Patienten klagen über starkes, nächtliches Schwitzen, Appetitlosigkeit, Gewichtsabnahme, Müdigkeit, allgemeine Schwäche, frühzeitige Erschöpfung bei Belastung sowie Schmerzen. Bei einigen Krebsarten treten auch weniger unspezifische Beschwerden auf – etwa dauerhafte Heiserkeit bei Kehlkopfkrebs, chronischer Husten bei Lungenkrebs oder plötzliche, schmerzlose Gelbsucht bei Leber- oder Bauchspeicheldrüsenkrebs. Je früher die Erkrankung festgestellt wird, desto besser sind die Heilungschancen. 

Ursachen

Krebs hat viele Auslöser. Verschiedene Faktoren, darunter die genetischen Anlagen, die Lebensweise und/oder eine starke Strahlenbelastung, können das Krebsrisiko erhöhen. Zur Lebensweise gehören beispielsweise auch Rauchen, Übergewicht und Alkoholmissbrauch. Diese Faktoren begünstigen die Entstehung verschiedener Krebsarten.

Therapie

  • Bei Tumoren, die nicht durch einen chirurgischen Eingriff entfernt oder durch andere Methoden ausreichend behandelt werden können, kann die Radiofrequenzablation eine Alternative sein. Dieses moderne Verfahren setzen wir zur Behandlung von Metastasen – besonders in der Leber – ein, aber auch bei primären bösartigen Tumoren, beispielsweise der Leber oder der Niere.
  • Bei der Ablation werden Tumorzellen durch hohe Temperaturen zerstört. Dazu führen wir eine Thermoelektrode in den Tumor ein. Die Sonde platzieren wir per Ultraschall oder mithilfe der Magnetresonanz- oder der Computertomografie (CT) im erkrankten Gewebe. Wir bevorzugen jedoch die Behandlung unter CT-Kontrolle. Über die Elektrode wird dann elektrische Energie in Form von Radiofrequenzwellen in den Tumor eingebracht. Inzwischen sind Geräte verfügbar, die noch leistungsfähiger sind und die per Mikrowellentechnik Wärme in den Tumor abgeben. Das Tumorgewebe wird so auf etwa 60-90 Grad Celsius erhitzt. Die Tumorzellen werden sozusagen „verkocht“. Das Verfahren schont das umliegende gesunde Gewebe und kann auch bei örtlicher Betäubung durchgeführt werden. Weil es für den Patienten weniger belastend ist, ziehen wir eine Behandlung in Vollnarkose vor.
Wirbelbrüche

Die Wirbelsäule mit ihren 33 bis 34 Wirbelkörpern ist für die Statik des gesamten Körpers entscheidend. Bei gesunden Menschen kann durch einen starken Schlag, etwa bei einem Unfall oder einem Sturz aus größerer Höhe, ein Wirbelkörper brechen. Wirbelbrüche werden in die Kategorien „stabil“ und „instabil“ eingeteilt. Instabile Brüche drohen weiter zu brechen. Durch die Verlagerung gefährden sie mitunter Nervenstrukturen, sodass Gefühlsstörungen und Lähmungen auftreten können. Instabile Brüche müssen daher behandelt werden.
Das Standardverfahren ist eine offene Operation. Ist das nicht möglich, können wir auch eine konservative Behandlung versuchen: Hierbei wird der Patient über einen längeren Zeitraum flach im Bett gelagert. Eine lange Bettlägerigkeit ist jedoch besonders bei alten Menschen ungünstig: Das lange Liegen ist mit einem erhöhten Risiko von Thrombosen, Lungenembolien und Lungenentzündungen verbunden und schwächt die oft nicht mehr gesunden Patienten zusätzlich. Besser ist es, wenn die Betroffenen schnell wieder aufstehen und sich bewegen.

Wirbelbrüche, gleichgültig ob stabil oder instabil, sind meistens sehr schmerzhaft. Auch starke Schmerzen durch die Fraktur sind die Ursache dafür, dass Patienten nach einem Wirbelkörperbruch länger immobil bleiben. Um eine lange Bettlägerigkeit zu vermeiden, ist es sinnvoll, die Schmerzen zu beseitigen und die Fraktur zu stabilisieren. Beides ist mit der Vertebroplastie möglich.

Aufgrund von Vorschädigungen – beispielsweise durch Osteoporose oder eine Metastasierung – können die Wirbel poröser und schwächer werden. Dann kann schon eine relativ leichte (inadäquate) Belastung zu einem Bruch führen. Häufig wird erst nach einem solchem Wirbelbruch die Vorerkrankung entdeckt. Osteoporose ist eine sehr häufige Erkrankung und betrifft vor allem ältere Frauen über 60 Jahre. Generell nimmt die Dichte des Knochens ab einem bestimmten Alter ab. Bei Osteoporose kommt es jedoch zu einem beschleunigten, oft auch vorzeitigen Knochenschwund. Die Wirbel werden porös, verlieren an Stabilität und brechen schneller als gesunde Wirbel.

Symptome

Nicht alle Wirbelbrüche werden sofort bemerkt. Üblicherweise verspüren die Patienten direkt nach dem Bruch starke Rückenschmerzen. Neben den üblichen, schmerzbedingten Bewegungseinschränkungen können auch Gefühlstörungen und Lähmungen auftreten, im schlimmsten Fall eine Querschnittlähmung.

Ursachen

Bei jüngeren Menschen gehören Verkehrs- und Sportunfälle, Stürze und körperliche Gewalt zu den häufigsten Ursachen von Wirbelkörperbrüchen. Ist der Knochen bereits durch eine Vorerkrankung geschädigt, spricht man von pathologischen (krankheitsbedingten) Wirbelbrüchen. Die Hauptursache, gerade bei älteren Menschen, ist Osteoporose (Knochenschwund) – häufig von Kalziumangel oder hormonellen Störungen verursacht. Außerdem können verschiedene Krebserkrankungen, Knochenentzündungen und rheumatische Erkrankungen das Knochengerüst schwächen.

Therapie

Gebrochene Wirbelkörper können durch das Einspritzen von Knochenzement – einer zähen Kunststoffverbindung, die innerhalb weniger Stunden aushärtet und knochenhart wird – „repariert“ werden. Das erste Ziel der Behandlung ist meist, die Schmerzen zu lindern. Erst an zweiter Stelle soll der Wirbelkörper stabilisiert werden. Es gibt verschiedene Formen, wie das geschehen kann:

  • Bei der Vertebroplastie führen wir durch einen kleinen Schnitt am Rücken eine etwa 3 Millimeter dicke Injektionskanüle in den instabilen Wirbel ein. Der Computertomograf liefert dabei genaue Aufnahmen des betroffenen Bereichs, sodass der Arzt die Kanüle exakt führen kann. Durch die Kanüle wird der Knochenzement eingespritzt. Anschließend härtet er aus. Nach etwa zwei Stunden darf der Patient aufstehen.
  • Bei der Ballonkyphoplasie führen wir nach der Punktion des gebrochenen Wirbelkörpers zunächst einen Ballon ein. Damit versuchen wir, den gebrochenen Wirbelkörper wieder aufzurichten. Im Anschluss verfahren wir wie bei der Vertebroplastie.
  • Bei der Radiofrequenz-Kyphoplastie (RF-Kyphoplastie) werden vor dem Einspritzen von Knochenzement mit einem Spezialwerkzeug kleine Hohlräume in den Wirbelkörper gebohrt. In diese Höhlen spritzen wir dann den Zement. Dadurch kann zusätzlich zu einer Stärkung die ursprüngliche Höhe des eingebrochenen Wirbels wiederhergestellt werden: Die Wirbelsäule wird aufgerichtet. Wir bevorzugen dieses Verfahren, weil wir den Knochenzement dabei sehr kontrolliert über einen relativ langen Zeitraum (bis zu 30 Minuten) injizieren können.
  • Die genannten Eingriffe sind minimalinvasiv und erfolgen meist bei lokaler Betäubung. Wenn der Patient nicht lange oder gar nicht auf dem Bauch liegen kann, ist auch eine Behandlung in Vollnarkose möglich.
CT-gesteuerte Biopsie

Eine Biopsie wird gewonnen, um Gewebe- bzw. Zellproben aus einem tumorverdächtigem Bereich oder Organ zu erhalten. Anschließend gehen die Proben zur Analyse ins Labor des Pathologen (Facharzt, der Gewebeproben untersucht und charakterisiert). Die Proben entnehmen wir mit einer dünnen Hohlnadel (zwischen 0,8-1,8 Millimeter dick), die wir in das betroffene Gewebe einführen. Mithilfe der Computertomografie (CT) wird die Biopsie bildlich gesteuert. Die CT-Aufnahmen ermöglichen es uns Radiologen, exakt zu bestimmen, wie und wo die Nadel zur Probeentnahme geführt werden muss. So können wir den Bereich, in dem ein Tumor vermutet wird, gezielt untersuchen. Gleichzeitig wird das Risiko minimiert, mit der Nadel gesundes Gewebe zu schädigen oder versehentlich Gefäße zu punktieren. Eine CT-gesteuerte Biopsie geschieht normalerweise in örtlicher Betäubung.

Für die Biopsie liegt der Patient auf dem CT-Tisch. Dann wird der Tisch in die Öffnung des Computertomografen hineingefahren. Ein Computertomograf ist ein ringförmiges System aus einer Röntgenröhre auf der einen Seite und zahlreichen Empfängerelementen auf der gegenüberliegenden Seite. Sie bewegen sich mit hoher Geschwindigkeit auf einer Kreisbahn um die Öffnung. Der Computertomograf arbeitet mit Röntgenstrahlen. Er kann die genaue Lage von tumorverdächtigem Gewebe innerhalb von Organen wie Leber oder Lunge und auch außerhalb von Organen, beispielsweise in der Bauchhöhle, auf einem Computerbildschirm sichtbar machen.

>> Weitere Leistungen
  • CT-gesteuerte perkutane radikuläre Therapie (PRT)
  • Perkutane vaskuläre Fremdkörperentfernung (dislozierte oder abgetrennte Katheter, Führungsdrähte u.a.)
  • Selektive venöse Blutentnahme bei Verdacht auf hormonproduzierende Tumore (Nebenniere, Nebenschilddrüse)
  • Sympathikolyse
  • MR-gesteuerte Mammamarkierungen